Fairer Umgang mit dem Kammertheater

CDU-Fraktion kann Argumente der Verwaltung bei der Haushaltssicherung nicht nachvollziehen

„Die Zuschussreduzierungen beim Kammertheater sind aus Sicht der CDU-Fraktion absolut unverhältnismäßig“, erklärt Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann. „Klar ist, ohne Reduzierung der Zuschüsse wird es nicht gehen. Die Ausgaben der Stadt sind zu hoch und sie muss sparen. Jedoch sehen wir es durchaus kritisch, dass beim Kammertheater rund 20% der Zuschüsse eingespart werden sollen. Die Argumentation der Verwaltung, dass die Stücke des Kammertheaters gut angenommen werden und damit wirtschaftlich so gut dastehe, dass es eine 20%ige Einsparung verkraften könne, ist aus unserer Sicht zu überdenken. Gute Leistung darf nicht bestraft werden, das wäre das völlig falsche Signal in die Karlsruher Kulturlandschaft.“

Die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Dr. Rahsan Dogan, ergänzt: „Das Kammertheater spielt Stücke, die modern sind und die unter anderem auch auf Inklusion setzen. Insofern können wir das zweite Argument der Verwaltung, das Fehlen von experimentellen Stücken beim Kammertheater, nicht nachvollziehen. Zudem hat auch der Mainstream eine Daseinsberechtigung. Wenn wir die Argumentation der Verwaltung umdrehen, dann müsste das Theater mehr experimentelle Stücke spielen, würde damit weniger einnehmen und würde mehr Förderung erhalten. Dies kann nicht unser Weg sein. Unsere Motivation sollte doch sein, dass Kulturschaffende darauf hinarbeiten, auf eigenen Beinen zu stehen.“

„Das Kammertheater wird natürlich auch seinen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten müssen und ist auch bereit dazu. Der Prozess muss aber so fair und nachvollziehbar wie möglich gestaltet werden. Zusätzlich werden wir uns in Absprache mit den Verantwortlichen auch Gedanken machen, wie man über entsprechende Synergien im Kulturbereich gegebenenfalls auch weitere Einsparungen erzielen kann“, schließt Hofmann.