Bürgerenergiegenossenschaft für Karlsruhe
CDU-Fraktion reicht Antrag ein
„Beim Thema erneuerbare Energien wollen wir die Bürgerbeteiligung fördern“, wird Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann zitiert. „Wenn es nach uns geht, sollen die Karlsruherinnen und Karlsruher selbst entscheiden können, welches Dach als nächstes mit Photovoltaik ausgestattet wird oder wo Windkraft zum Einsatz kommen soll. Das geschieht in sogenannten Bürgerenergiegenossenschaften, von denen es in Baden-Württemberg insgesamt schon mehr als 150 gibt – nur im Stadtgebiet von Karlsruhe nicht. Als grüne Stadt mit eigenem Klimaschutzkonzept ist das ein Versäumnis, das wir beheben wollen.“
„Bürgerschaftliche Genossenschaften sind einfach eine gute Chance, um erneuerbare Energien in Karlsruhe noch stärker auszubauen“, ergänzt Stadträtin Bettina Meier-Augenstein und erklärt die Hintergründe. „Interessierte können einen oder gleich mehrere Anteile an der Bürgergenossenschaft erwerben. Jedes Mitglied hat eine Stimme und kann daher mitentscheiden, welche Projekte angestoßen werden sollen: die Photovoltaikanlage auf dem Grundschuldach, die Umrüstung auf LED-Beleuchtung im Park und so weiter. Der erwirtschafte Gewinn fließt zurück und kann entweder reinvestiert oder an die Mitglieder ausgeschüttet werden. Seit jeher gilt das Modell der Genossenschaften als besonders krisensicher.“
„Eine Bürgerenergiegenossenschaft können wir uns für Karlsruhe gut vorstellen“, stellt Hofmann fest. „Zum einen entlastet sie den städtischen Haushalt, wenn Energieprojekte, die stadtseitig ohnehin angedacht waren, nun mit Hilfe bürgerschaftlichen Engagements realisiert werden. Zum anderen haben wir mit den Stadtwerken und der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur ideale Anlaufstellen, um Interessierte auf dem Weg bis zur Gründung einer Genossenschaft beraten zu können. Diese Argumente haben wir in einem Antrag zusammengefasst und wollen von der Stadtverwaltung wissen, wie sie das Potential einer solchen Energiegenossenschaft für Karlsruhe einschätzen. Wir sind überzeugt, dass sich hier eine Chance bietet, die wir ergreifen sollten. Denn das hat bereits der Urvater aller Genossenschaften, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, zusammengefasst: ‚Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen Viele!‘“