Monitoring für den Klimaschutz gesucht
CDU-Fraktion hakt mit Anfrage nach
„Beim Lesen des Fortschrittsberichts zum Karlsruher Klimaschutzkonzept muss man sich einigermaßen erstaunt die Augen reiben“, meint Stadtrat Tilman Pfannkuch. „Grund zur Verwunderung bieten die Angaben, wie effektiv unsere Anstrengungen zum Klimaschutz sind. Die Stadt kann zwar einschätzen, wie viel CO2 insgesamt eingespart wird. Der Nutzen einer jeden Einzelmaßnahme für den Klimaschutz kann mit dem bisherigen Auswertungstool jedoch nicht beziffert werden. Es fehlt die Software. Das heißt: zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir gar nicht, welche Klimaschutzmaßnahme sinnvoll ist und welche uns ausbremst. Getreu dem Motto: ‚viel hilft viel‘, betreiben wir dennoch jede Maßnahme mit dem gleichen Nachdruck.“
„An sich ist die Maßnahmenliste wirklich beeindruckend. Karlsruhe tut eine Menge für den Klimaschutz. 2022 und 2023 stellen wir dafür mehr als 50 Millionen Euro zur Verfügung“, konkretisiert Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann. „Aber es ist ein wenig so, wie die laufende Klimaanlage bei geöffnetem Fenster. Es wird zwar kühler, aber durch welche Maßnahme, weiß niemand so genau. Da die Klimaanlage jedoch Energie verbraucht, wäre es in diesem Fall nur ökologisch und ökonomisch, die automatische Kühlung abzuschalten. Bei unserem Klimaschutzprogramm können wir derzeit ebenfalls nicht abschätzen, welche Maßnahmen uns am schnellsten ans Ziel ‚Klimaneutrale Stadt‘ bringen.“
„Das hat uns als CDU-Fraktion insbesondere vor dem Hintergrund der desolaten Haushaltslage nicht locker gelassen. Daher haben wir eine Anfrage eingereicht und wollen wissen, wann die Stadtverwaltung in der Lage ist, Sinn und Zweck einer jeden Einzelmaßnahme beziffern zu können. Welche getroffenen Maßnahmen haben einen hohen, geringen oder gar keinen Nutzen zur Vermeidung, Bindung oder Einsparung von Treibhausgasen? Außerdem wollen in Erfahrung bringen, welches Vorgehen die Stadt vorschlägt, wenn sich eine Maßnahme eben doch als ineffizient herausstellt. Wir benötigen endlich ein detailliertes und transparentes Monitoring für unser Klimaschutzkonzept. Das sind wir nicht nur dem Klima, sondern auch den Karlsruherinnen und Karlsruhern schuldig“, so Pfannkuch abschließend.