Rettung für die Wildtiergehege

CDU-Fraktion setzt sich für Erhalt der wichtigen Naherholungsattraktionen ein

„Der Abbau der Wildgehege in Karlsruhe ist mit uns als CDU-Fraktion nicht zu machen. Daher haben wir im Gemeinderat einen Gegenvorschlag eingereicht, um die Schließung zu verhindern“, eröffnet Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann und bezieht sich auf den städtischen Einsparvorschlag zum Rückbau der drei Wildtiergehege im Karlsruher Stadtwald. Derzeit betreibt die Stadt Karlsruhe ein Wildschweingehege in Grünwettersbach, ein Damwildgehege Hohenwettersbach sowie ein Rotwild- und Damwildgehege in Rappenwört. „Für uns hängen viel zu viele Emotionen an den Gehegen, als dass wir sie nun einfach aufgeben könnten. Denn die Wildtiere erfreuen Jung und Alt, Touristen und Spaziergänger. Daher tragen sie ganz erheblich zur Naherholung in Karlsruhe bei“, so Hofmann.

„Der Einsparvorschlag kommt nicht von ungefähr, sondern hat einen ernsten Grund“, ergänzt Stadtrat Tilman Pfannkuch. „Neben der desolaten Haushaltslage ist es so, dass das zuständige Forstamt aufgrund zunehmender Waldsicherungsmaßnahmen kaum noch Kapazitäten hat, um sich der aufwändigen Hege der Wildtiere zu widmen. Zwar hat es in den letzten Tagen viel geregnet. Die Grundproblematik bleibt davon jedoch unberührt: im Karlsruher Stadtwald ist es viel zu trocken – Bäume sterben ab, kippen um oder verlieren Äste. Erst Anfang des Jahres ist eine Karlsruherin durch einen umstürzenden Baum tödlich verunglückt. Insofern ist es mehr als geboten, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstamtes mit Hochdruck darum kümmern, die Waldwege sicher zu halten, oder Vorsorge zur Verhütung von Waldbränden zu betreiben. Die zeitintensive Pflege der Wildtiergehege einzustellen, ist daher nachvollziehbar. Wir wollen das Forstamt auch gar nicht weiter belasten.“

„Dennoch wollen wir nichts unversucht lassen“, erklärt Stadträtin und zoopolitische Sprecherin Bettina Meier-Augenstein abschließend. „Wir machen uns für die Rettung der Wildtiergehege stark. Per Gegenvorschlag im Gemeinderat haben wir daher die Klärung beantragt, ob die Gehege erhalten werden können, wenn sie in die Obhut des Zoos übergeben werden. Schließlich hat der Zoo mit dem Tierpark Oberwald schon eine Außenstelle und kennt den logistischen Aufwand. Vor allem hat das Zoopersonal aber auch die notwendige Fachexpertise, um sich um die Wildschweine und die übrigen Wildtiere zu kümmern. Der Erhalt der Wildtiergehege unter der Zuständigkeit des Zoos kann damit ein Gewinn für alle sein: für Mensch und Tier in Karlsruhe.“