Schulschwimmen im Karlsruher Süden

Das Oberwaldbad in Weiherfeld-Dammerstock besteht seit 1971 und ist eine Institution für das Schulschwimmen. Viele Generationen von Kindern haben hier schwimmen gelernt. Außerdem finden hier Seniorensport, Wassergymnastik und Kurse der Rheuma-Liga statt. Damit könnte allerdings ab Juli Schluss sein, weil der PSK als Pächter aus nachvollziehbaren Gründen angekündigt hat, den seit 1980 laufenden Mietvertrag nicht zu verlängern. Die Betriebskosten von jährlich etwa 300.000 Euro sind einfach zu hoch. Außerdem müsste das Oberwaldbad für rund 400.000 Euro dringend saniert werden. Das ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite geht es um die Schwimmfähigkeit der Schulkinder im Karlsruher Süden. Schließlich haben es Sportlehrer heutzutage auch an weiterführenden Schulen immer häufiger mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen zu tun: von den geübten Vereinsschwimmern, über die Gelegenheitsschwimmer bis zu den Nichtschwimmern. Das Oberwaldbad konnte diese Unterschiede bisher gut überwinden, da das Schwimmbad über einen verstellbaren Hubboden verfügt, der individuell an die Zielgruppen angepasst werden kann. Außerdem bietet das Oberwaldbad einen weiteren Vorteil: Für die betroffenen Schulen in Rüppurr, Weiherfeld und Bulach ist das Schwimmbad um die Ecke. Das könnte sich nun ändern. Als CDU-Fraktion haben wir die Problematik aufgegriffen und bei der Stadtverwaltung nach konkreten Gegenvorschlägen gefragt: Wenn das Oberwaldbad tatsächlich nicht mehr zur Verfügung stehen sollte, würden sich, so die Antwort, das Durlacher Weiherhofbad, das Fächerbad und das Europabad als Ersatz eignen. Von jetzt auf gleich würden sich die Wege zum Schulschwimmen also um ein Vielfaches verlängern. Selbst wenn die Stadt die Beförderungskosten übernehmen sollte, sehen wir in den langen Fahrtzeiten durch den Karlsruher Stadtverkehr ein wesentliches Hindernis. Wie viel Unterrichtszeit bleibt dann noch im Wasser? Schon heute stehen den Schulen jeweils nur 45–60 Minuten im Oberwaldbad zur Verfügung. Dass diese kurzen Zeiträume wenigstens komplett genutzt werden können, liegt eben auch an der kurzen Anfahrt. Angesichts der künftig längeren Wege befürchten wir, dass das Schulschwimmen dem hohen Aufwand zum Opfer fallen könnte. Insofern brauchen wir jetzt kreative Lösungen, wie wir die Finanzierung stemmen können. Das Schulschwimmen für den Karlsruher Süden muss unbedingt erhalten bleiben!

Bettina Meier-Augenstein
Stadträtin der CDU-Gemeinderatsfraktion Karlsruhe