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Grün-Rot-Rot vergibt Chancen für den Einzelhandel

CDU-Fraktion stemmt sich gegen Gängelung bei den Lieferzeiten im Passagehof

„Im Gemeinderat wurde heute die einmalige Chance vertan, verlorengegangenes Vertrauen zwischen der Stadt Karlsruhe und den Einzelhändlern der Innenstadt zurückzugewinnen“, eröffnet Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann. „Es geht um die Entscheidung zu den Lieferzeiten im Passagehof, die über die ursprünglich vereinbarten Bedingungen hinaus zusammengekürzt wurden. Unser Kompromiss in dieser Sache konnte die grün-rot-rote Mehrheit im Gemeinderat nicht umstimmen. Auch der Aufruf der Gewerbetreibenden, die Anlieferzeiten doch bitte nur so einzuschränken, dass die gleichen Bedingungen gelten sollten, die auch während des Verkehrsversuchs im Passagehof Anwendung fanden, wurde lapidar beiseite gewischt.“

„Eines ist für uns indiskutabel“, ergänzt Stadtrat und planungspolitischer Sprecher Tilman Pfannkuch. „Das Reallabor im Passagehof hat deutlich gemacht, dass sich die Aufenthaltsqualität auf diesem eng begrenzten Platz durch eine verkehrliche Beruhigung durchaus steigern lässt. Daher haben wir der Verstetigung des Verkehrsversuchs heute auch gerne zugestimmt. Ablehnen mussten wir jedoch die eingeschränkten Lieferzeiten, die in dieser Form weder Gegenstand des Reallabors waren noch von den Menschen vor Ort bei der Evaluation mehrheitlich zurückgemeldet wurden. Hier ist die Stadtverwaltung unserer Ansicht nach vollkommen über das Ziel hinausgeschossen.“

„Das hat Konsequenzen. Denn angesichts der unausgegorenen Planungen rund um die Karlstraße drohen den Einzelhändlern der Innenstadt bereits hier schon erhebliche Einschränkungen für ihre Geschäfte. Im Passagehof wird es infolge des heutigen Beschlusses nun nicht besser sein. Die Steigerung der Aufenthaltsqualität für Passanten ist auch für uns ein wichtiger Baustein zur Attraktivierung der Innenstadt. Dazu gehört allerdings auch ganz maßgeblich ein florierender Einzelhandel, der seine Waren unter zumutbaren Bedingungen anliefern und vertreiben kann. Doch durch jede weitere Beschneidung des Gewerbes spielt die Stadt am Ende nur der übergroßen Konkurrenz durch den Onlinehandel in die Karten. Zur Aufenthaltsqualität in der Innenstadt tragen Gängelungen nicht bei“, so Hofmann abschließend.