Zukunft der Grundschul-Radfahrausbildung in den Bergdörfern

Anfrage

  1. Kann die Verwaltung bestätigen, dass die mobile Jugendverkehrsschule 1 eingestellt werden soll? Worin liegen nach Kenntnis der Verwaltung die Gründe dafür?
  2. Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung, um die Grundschul-Radfahrausbildung in den Bergdörfern vor Ort zu bewahren, damit erheblicher Unterrichtsausfall aufgrund der Transferzeiten vermieden wird?
  3. Wie bewertet die Stadtverwaltung das Vorgehen der Verkehrswacht, die Radfahrausbildung an stationären Verkehrsschulen zu zentralisieren – insbesondere auch dahingehend, dass die Grundschulkinder die Ausbildung dann nicht mehr auf ihren eigenen Rädern, sondern auf den Rädern der Verkehrswacht absolvieren müssen?
  4. Wie schätzt die Stadtverwaltung den Stellenwert der Grundschul-Radfahrausbildung an den Grundschulen im Allgemeinen ein?
  5. Wer kommt im Fall der Zentralisierung der Radfahrausbildung für die Kosten des Bustransfers auf?

Sachverhalt / Begründung

Seit vielen Jahren erhalten die Grundschulkinder der Karlsruher Bergdörfer ihre Radfahrausbildung auf den Schulhöfen der Heinz-Barth-Schule in Grünwettersbach oder der Grundschule in Stupferich. Zu diesem Zweck betreibt die für den Stadt- und Landkreis zuständige Verkehrswacht die mobile Jugendverkehrsschule 1 und gestaltet den jeweiligen Schulhof durch mitgebrachte Verkehrsschilder usw. jeweils zu einem mobilen Verkehrsübungsplatz um. Wie wir infolge einiger Rückmeldungen aus den Schulen der Bergdörfer erfahren haben, soll die mobile Jugendverkehrsschule 1 jedoch eingestellt werden. Hierbei steht die Frage im Raum, ob die Grundschulkinder ihre Radfahrausbildung künftig an einer der stationären Verkehrsschulen in Ettlingen oder in der Waldstadt bzw. am Engländerplatz erhalten.

Zweifelsohne sind die stationären Verkehrsschulen besser ausgestattet als die mobile Jugendverkehrsschule 1. Dennoch sind wir als CDU-Fraktion der festen Überzeugung, dass die Grundschulkinder ihre Ausbildung genau dort erhalten sollten, wo sie auch ihren Alltag bestreiten: d. h. auf dem Weg zur Schule oder im Wohnquartier. In erster Linie müssen sich die radelnden Kinder genau hier auskennen, nicht in Ettlingen, am Engländerplatz oder in der Waldstadt. In den vergangenen zwei Jahren haben die Schülerinnen und Schüler die Ausbildung zudem auf ihren eigenen Fahrrädern absolvieren können. Eine Fortführung dieser Praxis halten wir aus pädagogischen Gründen für äußerst sinnvoll, da den Kindern beim Besuch der stationären Verkehrsschulen Fremdräder der Verkehrswacht zur Verfügung gestellt werden müssten.

Insbesondere kritisieren wir als CDU-Fraktion auch den Zeitverlust für die Grundschulen, der durch die unverhältnismäßig langen An- und Rückfahrten entsteht. Während für die vier Ausbildungstermine vor Ort bisher insgesamt 8 Unterrichtsstunden benötigt wurden, müssten die Grundschulkinder laut Berechnung der Heinz-Barth-Grundschule pro Ausbildungstermin allein 4 bis 5 Unterrichtsstunden im Bus verbringen, weil der Transfer so viel Zeit in Anspruch nimmt.

Als CDU-Fraktion wollen wir alles daran setzen, dass die Grundschulkinder ihre Radfahrausbildung auch weiterhin an Ort und Stelle erhalten. Daher bitten wir um die Beantwortung obiger Fragen.

Unterzeichnet von:
Stadtrat Detlef Hofmann
Stadtrat Tilman Pfannkuch
sowie CDU-Gemeinderatsfraktion