GRÜNE für fair gehandelte Waren im Karlsruher Rathaus

GRÜNE für fair gehandelte Waren im Karlsruher Rathaus

Viele mit städtischen Haushaltsmitteln beschaffte Waren stammen aus Ländern, in denen die Einhaltung grundlegender Sozial- und Umweltstandards gesetzlich nicht geregelt ist oder nicht ausreichend kontrolliert wird. Die Karlsruher GRÜNE Gemeinderatsfraktion will deshalb mit einem Antrag an den Gemeinderat dem Oberbürgermeister empfehlen, eine Dienstanweisung zur Beschaffung fair gehandelter Waren zu erlassen.

„Dadurch würde den städtischen Dienststellen ermöglicht, im Einzelfall auch etwas teurere Produkte einzukaufen, wenn diese den Bestimmungen des fairen Handels gerecht werden“ erläutert Stadträtin Bettina Lisbach das Anliegen ihrer Fraktion. „Zwar sollte der Schwerpunkt auf der Beschaffung von Waren aus der Region liegen. Wenn aber auf Importware zurückgegriffen wird, sollte fair gehandelten Waren der Vorzug gegeben werden. Das betrifft insbesondere Produkte des täglichen Bedarfs wie Kaffee, Tee, Orangensaft, Bananen, kakaohaltige Produkte, Sportbälle für Schulen und – je nach Jahreszeit – auch Schnittblumen.“

Der Kauf fair gehandelter Ware entspricht dem Gedanken der Lokalen Agenda 21, dem sich Karlsruhe verpflichtet hat. „Durch eine entsprechende Dienstanweisung des Oberbürgermeisters würde die Stadt mit gutem Beispiel voran gehen und könnte gleichzeitig für Unternehmen der freien Wirtschaft und für Privathaushalte in unserer Stadt entsprechende Impulse geben“ heißt es in der Pressemitteilung der GRÜNEN Fraktion.

„Die Gemeinde Rheinstetten ist bereits einen ähnlichen Weg gegangen, wie wir ihn nun auch für Karlsruhe fordern“ so Stadträtin Lisbach „Die Rheinstettener Dienstanweisung zur fairen Beschaffung ist bundesweit vorbildhaft und wird immer wieder in Projektinitiativen und Workshops zur Lokalen Agenda 21 positiv erwähnt.“ Karlsruhe sollte sich nach Auffassung der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion als eine der ersten größeren Städte in Baden-Württemberg mit dem Erlass einer solchen Dienstanweisung profilieren.

Der faire Handel unterstützt gezielt Produzentinnen und Produzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern. Durch gerechtere Handelsbeziehungen sollen die Le-bensbedingungen der dort lebenden Menschen verbessert und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden. Auch muss ausbeuterische Kinderarbeit ausgeschlossen sein. Beim fairen Handel sichern verlässliche Mindestpreise und Aufschläge für soziale Projekte ein angemessenes Arbeitseinkommen. Nebenbei wird so ein häufig aus Armut heraus erzwungener Raubbau an der Umwelt verhindert.
 

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