GRÜNE: Zweite Rheinbrücke ist ein Irrweg

„Die Rede von Oberbürgermeister Mentrup und die anschließenden Diskussionen der Einzelheiten haben klar ergeben, dass aus einer ganzen Reihe von Gründen diese zusätzliche Brücke mit ihren negativen Auswirkungen auf Bevölkerung und Natur nicht genehmigungsfähig ist. Daran wird diese Planung scheitern“, so Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNE- Gemeinderatsfraktion.

 „Die zweite Rheinbrücke ist ein Irrweg. Es macht keinen Sinn, weiter unnötig für ein absehbar gescheitertes Projekt Geld auszugeben und Zeit für eine sinnvolle Lösung verstreichen zu lassen. Deshalb raten wir dem Landes-Verkehrsministerium als Antragsteller, den Antrag für diese Baumaßnahme zurückzuziehen.“ Den Pendler_innen aus der Pfalz solle nicht weiter suggeriert werden, sie würden bald eine zusätzliche Brücke bekommen, obwohl das aussichtslos sei.

„Anschließend sollten in einem neuen Verfahren mögliche Alternativen untersucht werden. Neben Verbesserungen im Bereich des Knielinger Pförtners könnte eine Brücke mit zwei baulich getrennten Richtungsfahrbahnen als Ersatz der bestehenden eine Lösung sein“, so Bettina Lisbach, Sprecherin der Fraktion. „Das würde den Pendler_innen eine dann ausfallsichere Verbindung über den Rhein bieten, ohne die Karlsruher Bevölkerung zusätzlich zu belasten.“ Dazu sollte das Bundes-Verkehrsministerium davon überzeugt werden, auch eine Ersatzbrücke als mögliche Lösung des Problems anzuerkennen.

Aber auch die Ersatzbrücke werde viele Jahre Vorlauf- und Bauzeit benötigen. Für zusätzliche Kapazitäten über den Rhein als Lösung des Stauproblems sehen die GRÜNEN eine Ausweitung des Öffentlichen Verkehrs als kurz- bis mittelfristige Lösung an. „In vielen Bahnen sind selbst in der Spitzenzeit noch Sitzplätze frei. Auch zusätzliche Wagen wären möglich. Mit entsprechenden Verbesserungen und gutem Marketing würden sicherlich weitere Pendler_innen gern vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr umsteigen“, so Honné als Aufsichtsratsmitglied des KVV. Der Faktencheck hatte 2012 ergeben, dass schon bei 500 Kraftfahrzeugen weniger im morgendlichen Berufsverkehr kein Stau mehr entstehen würde.

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