Beitrag für die Stadtzeitung von unserer Fraktionssprecherin Bettina Lisbach
In Karlsruhe und den Umlandgemeinden des Nachbarschaftsverbands (NVK) schreiten die Arbeiten zum Flächennutzungsplan 2030 voran. Aktuell sind zahlreiche Gebiete als potenzielle Gewerbeflächenstandorte in Prüfung.
Wertvolle Freiflächen erhalten
Viele dieser „Prüfflächen“ sind heute wichtige Naherholungsgebiete für die Bevölkerung und wertvolle Ausgleichsflächen für Stadtklima und Naturschutz, so beispielsweise die Untere Hub in Durlach. Andere, als Gewerbestandorte diskutierte Flächen liegen sogar innerhalb von Landschaftsschutzgebieten, so der nördliche Teil des Elfmorgenbruchs in Rintheim oder die Büchenauwiesen in Hagsfeld. Als GRÜNE Fraktion setzen wir uns dafür ein, dass solche, für Mensch und Natur sehr wertvolle Flächen nicht bebaut werden.
Alternativen prüfen
Statt Gewerbegebietsausweisungen auf der grünen Wiese oder gar auf Waldflächen wollen wir die Innenentwicklung voranbringen. Durch Nutzung von Baulücken, mehrstöckige und verdichtete Bauweisen und durch die Revitalisierung leer stehender Gewerbeimmobilien lassen sich wertvolle Flächen gewinnen. Auch sollte die interkommunale Zusammenarbeit im Nachbarschaftsverband verstärkt werden. Interkommunale Gewerbegebiete in günstiger Lage oder Gewerbeflächenpools können unnötige Konkurrenz zwischen Gemeinden unterbinden und Baugebietsausweisungen insgesamt reduzieren. Über eine gemeinsame Vermarktung und faire Aufteilung der Steuereinnahmen kann das Angebot an Gewerbeflächen innerhalb der Region viel effizienter genutzt werden – zum Vorteil aller Beteiligten.
Die richtigen Prioritäten setzen
Der Gewerbeflächenbedarf allein kann nicht das Maß aller Dinge bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans sein. Auch grüne Oasen sind für eine Stadtgesellschaft lebenswichtig. Begleitend zur Prüfung möglicher Gewerbestandorte muss deshalb die Planung von naturnahen Grünzügen, Frischluftzonen und Landschaftsschutzgebieten mit hoher Priorität angegangen werden. Anschließend gilt es, sehr sorgfältig zwischen den Naherholungsbedürfnissen des Menschen, den Belangen von Natur und Umwelt und den Interessen der Wirtschaft abzuwägen.
Beteiligung ernst nehmen
Noch ist nichts entschieden, die Planungen stehen erst am Anfang. Deshalb ist es wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger sich jetzt aktiv einbringen und Stellung beziehen. Hierfür sind vom Nachbarschaftsverband zahlreiche Veranstaltungen vorgesehen, wie öffentliche Workshops, Landschaftskonferenzen und Fachforen. Terminankündigen und Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des NVK unter www.nachbarschaftsverband-karlsruhe.de Machen Sie mit, bringen Sie Ihre Vorstellungen ein!
Bettina Lisbach
Fraktionssprecherin
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