GRÜNE wollen Einsatz von Pestiziden – vor allem von Glyphosat – auf städtischen Grün- und Forstflächen beenden

Mit einem Antrag im Gemeinderat setzt sich die GRÜNE Fraktion dafür ein, dass die Stadtverwaltung ein Konzept für eine zeitnahe Beendigung des Einsatzes von synthetischen Pestiziden auf öffentlichen Grün- und Forstflächen in unserer Stadt entwickelt und umsetzt.

„In unserer Stadt sind die vielfältigen öffentlichen Grünflächen wertvolle Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen. Deshalb sollte auf den Einsatz von synthetischen Pestiziden völlig verzichtet werden. Denn sie töten nicht nur die Zielorganismen, sondern sind auch eine Gefahr für andere Pflanzen und Tiere“, begründet Stadträtin Renate Rastätter als Sprecherin für Naturschutz die Initiative der GRÜNEN. Sie wollen deshalb erreichen, dass auf allen öffentlichen Grünflächen und im Wald nur noch Substanzen zum Einsatz kommen, wie sie in der ökologischen Landwirtschaft zugelassen sind.

„Wir anerkennen durchaus, dass die Stadtverwaltung in dieser Richtung schon viel unternommen hat“, unterstreicht Stadtrat Johannes Honné, „derzeit geht sie allerdings noch davon aus, dass auf den Einsatz von synthetischen Pestiziden in geringen Mengen bei akutem Bedarf nicht verzichtet werden kann.“

Für problematisch halten die GRÜNEN den Einsatz von synthetischen Pestiziden im Stadtgarten, z. B. im Rosengarten, wegen der vielen BesucherInnen, darunter viele Kinder, auch wenn nur außerhalb der Besuchszeiten gespritzt wird.
 Sehr kritisch zu bewerten sei der Einsatz des Breitbandherbizids Glyphosat auf Waldflächen, um die Ausbreitung des invasiven Neophyts Spätblühende Traubenkirsche zu minimieren. Denn mittlerweile sei bekannt, dass Glyphosat die menschliche Gesundheit gefährde. Dadurch sei die Gesundheit der Beschäftigten gefährdet, die das Gift ausbringen.
Außerdem sehen die GRÜNEN ein hohes Risiko für die biologische Vielfalt der Natur. Die Bodenfruchtbarkeit würde stark beeinträchtigt und vor allem Amphibien gefährdet.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Debatte um ein Verbot von Glyphosat in der gesamten EU sollte die Stadt alternative Lösungsmöglichkeiten nutzen, wie zum Beispiel mechanische Verfahren im Wald sowie u. a. den Einsatz von Heißdampfgeräten für die Pflege öffentlicher Anlagen.

„Zudem sollte bei Verpachtungen von städtischen Grünflächen bzw. landwirtschaftlich genutzten Flächen sichergestellt werden, dass dort kein Glyphosat verwendet wird“, so Rastätter und Honné. „Deshalb soll in die Pachtverträge der Stadt eine entsprechende verbindliche Regelung aufgenommen werden.“ Auch solle durch entsprechende Vorgaben bei Ausschreibungen für Dienstleistungen der Einsatz von synthetischen Pestiziden auf städtischen Flächen unterbunden werden, so die beiden StadträtInnen abschließend.

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