Interfraktioneller Antrag von CDU und GRÜNE: Prüfung und Gegenüberstellung bestehender Softwarelösungen zur Anmeldung und Datenverarbeitung der Anmeldung bei Kindertagesstätten und Kindergärten

Antrag

  1. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung schnellstmöglich – noch vor einer eigenen Ausschreibung –, verschiedene bereits bestehende Anwendungen zur Anmeldung und Datenverarbeitung der Anmeldungen bei Kindertagesstätten und Kindergärten gegenüberzustellen und deren Vor- und Nachteile zu vergleichen und diese dem Gemeinderat mitzuteilen. Die Verwaltung soll dabei einen Schwerpunkt auf Benutzerfreundlichkeit, Kosten (Anschaffung und Unterhalt) und Anwendbarkeit legen. Insbesondere hat die Stadtverwaltung in ihrer Gegenüberstellung die Anmeldeverfahren kitanetfrankfurt, den Düsseldorfer Kitanavigator sowie das Programm des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS), die Zentrale Vormerkung (ZV), miteinzubeziehen.
  2. Die Stadtverwaltung legt dar, welche wesentlichen Änderungswünsche aus Karlsruhe der KVJS nicht umsetzen will.
  3. Die Stadtverwaltung begründet anhand der Auswertung, ob die Standardsoftware des KVJS den Ansprüchen an ein Anmeldeverfahren genügt oder welche Haushaltsmittel wahrscheinlich für die Entwicklung und den Betrieb eines eigenen Anmeldeverfahrens nötig sind.

Sachverhalt/Begründung

Wie aus der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der CDU-Fraktion (GR vom 17.01.2017) hervorgeht, hat die Stadtverwaltung vor, eine Ausschreibung auf den Markt zu bringen. Ziel soll es sein, ein Unternehmen zu finden, welches der Stadt eine Anwendung zur online Anmeldung bei Kindertagesstätten und Kindergärten erstellen soll. Die Software soll zugleich ermöglichen, dass anhand der Anmeldungen eine jahresaktuelle Auswertung erstellt werden kann, in welchen Stadtteilen möglicherweise zu viele oder zu wenige freie Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.

Den antragstellenden Fraktionen ist bekannt, dass der KVJS baden-württembergischen Kommunen eine Softwarelösung kostenfrei zur Verfügung stellt, durch welche eine Vergabe der Kita- und Kindergartenplätze mittels Onlineplattform ermöglicht wird. Dabei geht der KVJS auf die Wünsche der nutzenden Städte ein und nimmt entsprechende Änderungen an seinem Programm vor. Städte wie Mannheim, Freiburg, Pforzheim und Baden-Baden benutzen diese bereits. Das spricht dafür, dass eine solche kostengünstige Lösung durchaus in Betracht kommt und eröffnet die Frage, warum diese bisher für Karlsruhe nicht in Frage kommt. Schließlich wurde dieses Programm auch aus den Karlsruher Mitgliedsbeiträgen für den KVJS finanziert.

Demgegenüber ist aus zwei großen anderen Städten anderer Bundesländer (Düsseldorf und Frankfurt am Main) bekannt, dass diese eigene Systeme für ihre Kita- und Kindergartenplatzvergabe nutzen, welche sich einer großen Beliebtheit bei Anwendern und Benutzern erfreuen. Nach unseren Informationen gibt es derzeit auch in der Stadt Stuttgart Planungen für eine neue Anwendung. Beide Lösungen (kostenfreie als auch eigens erstellte) scheinen ihre Vorzüge zu haben. Die antragstellenden Fraktionen möchten diesen Antrag dazu nutzen, noch vor einer Ausschreibung durch die Stadt zu erfahren, welche das sind und was die beste Lösung hinsichtlich Kosten, Anwendungs- und Benutzerfreundlichkeit für Karlsruhe ist.

Tilman Pfannkuch, Bettina Meier-Augenstein, Detlef Hofmann, Karin Wiedemann (CDU)

Dr. Ute Leidig, Renate Rastätter, Verena Anlauf, Ekkehard Hodapp (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 14.03.2017

Aus der Gemeinderatssitzung am 14.03.2017:

In der Antwort erfuhren wir, dass hierzu eine reguläre städtische Ausschreibung vorgesehen ist und bereits zum nächsten Kindergartenjahr ein neues System eingesetzt werden soll.

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