Gute Arbeit – zukunftsfähige Stadtverwaltung

Beitrag für die Stadtzeitung von Joschua Konrad

„Gute Arbeit“ ist keine Selbstverständlichkeit. Sogenannte „atypische Beschäftigungsverhältnisse“ sollten, wie der Name schon sagt, eigentlich die Ausnahme bilden. Aber Werkverträge, befristete Verträge mit und ohne Sachgrund, Leiharbeit oder Arbeit auf Abruf sind für viele Menschen tagtägliche Realität.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen hierfür legt die Bundespolitik fest. Als eine der größten Arbeitgeber*innen in Karlsruhe hat die Stadtverwaltung die Möglichkeit, zumindest für ihre Beschäftigten bessere Bedingungen zu bieten – und das tut sie in weiten Teilen erfolgreich.

Die GRÜNE Fraktion will die Ausrichtung der Stadtverwaltung als soziale Arbeitgeberin noch weiter stärken und den Finger in die Wunde legen, wo dem eigenen Anspruch noch nicht entsprochen wird. Daher setzen die GRÜNEN hier einen Schwerpunkt für die kommende Zeit.

Gerade bei Mitarbeitenden, die die Stadtverwaltung nicht selbst beschäftigt, ist die Einflussnahme aber schwierig. Deshalb wollen wir in einer Anfrage zu Outsourcing, also der Vergabe von Dienstleistungen an andere Unternehmen, unter anderem die sozialen Kriterien hierfür erfahren. Und für Leiharbeitnehmer*innen fordern wir Equal Pay – den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit. Schließlich tragen diese Beschäftigten die Lasten ihrer flexiblen Einsetzbarkeit.

Zu den sozialen Fragestellungen gesellen sich zunehmend der Fachkräftemangel und der demografische Wandel. In der Stadtverwaltung geht in den nächsten 15 Jahren fast die Hälfte der Mitarbeiter*innen in den Ruhestand. Um junge Kräfte wird bereits jetzt gerungen. Nach dem Vorbild vieler Unternehmen beantragen wir, dass auch die Stadtverwaltung sich verstärkt um Geflüchtete bemüht. Die Einbindung in den Betrieb erleichtert Integration erheblich und auch dem Fachkräftemangel lässt sich so ein Stück weit begegnen.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – leider noch immer vor allem ein Frauenthema – ist gerade für junge Menschen ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber. Familie darf kein Karrierekiller mehr sein. Deshalb haken wir zum Thema Unterstützung von „Führen in Teilzeit“ durch die Stadtverwaltung nach. Ein sicherer Arbeitsplatz ist nicht nur ein Entscheidungskriterium für Arbeitssuchende, sondern wesentlicher Teil der Verantwortungsübernahme für die eigenen Mitarbeitenden. Mit einer Anfrage werden wir deshalb Befristungen in der Stadtverwaltung und ihren Gesellschaften kritisch beleuchten.

 Karlsruhe soll Stadt der guten Arbeit sein. Dafür mache ich mich mit der GRÜNEN Fraktion stark.

Joschua Konrad

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