Friedrichsplatz retten – Grüne Oase in der Innenstadt reaktivieren durch Rückverlagerung von Märkten und Festen auf den Marktplatz und andere Plätze

Antrag

  1. Der Friedrichsplatz wird so wiederhergestellt, dass er seiner Funktion als grüne Oase in der Innenstadt gerecht werden kann. Der Platz wird wieder entsiegelt, vor allem entlang der Erbprinzenstraße, es werden Büsche, Bäume und Rasen gepflanzt sowie Blumenrabatten angelegt. Außerdem werden ausreichend Sitzmöglichkeiten installiert. Für die Gestaltung wird ein Wettbewerb ausgelobt.
  2. Die in den letzten Jahren auf dem Friedrichsplatz veranstalteten Märkte und Feste werden sobald wie möglich auf andere Plätze verlagert. Die Verwaltung erarbeitet hierfür einen Zeitplan, der die Dringlichkeit der Rückverlagerung berücksichtigt.
  3. Die Rückverlagerung des Christkindlesmarkts auf den Marktplatz und seine umliegenden Straßen erfolgt spätestens in 2019.
  4. In der Erbprinzenstraße wird der Status als City-Route für den Radverkehr dauerhaft wieder hergestellt. Beeinträchtigungen für FahrradfahrerInnen und FußgängerInnen auf der Erbprinzenstraße werden zu-künftig vermieden bzw. so gering wie möglich gehalten.

Sachverhalt/Begründung

Die Baustellensituation in der Innenstadt hat dazu geführt, dass zahlreiche Feste und Märkte auf den Friedrichsplatz verlagert wurden. Die Gestaltung, Anmutung und Funktion des Friedrichsplatzes wurde grundlegend geändert. Durch die wassergebundene Decke im Bereich, der an die Erbprinzenstraße grenzt, die Beseitigung von Büschen, Blumenrabatten und größeren Rasenflächen hat der Friedrichsplatz seinen ursprünglichen Charme und seine Funktion als kleine grüne Lunge in der Stadt eingebüßt.

Laut Medienberichten leidet der Friedrichsplatz unter den dort ausgetragenen Märkten und Festen, insbesondere unter dem Christkindlesmarkt. Wenn nicht bald die Anzahl der auf dem Platz stattfindenden Veranstaltungen reduziert würde, sei der Platz bald nicht mehr grün, sogar der Baumbestand sei gefährdet. Der Friedrichsplatz sei heruntergewirtschaftet.

Für die Grüne Fraktion sind dies alarmierende Nachrichten. Sowohl den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt wie auch den Besucherinnen und Besucher von Karlsruhe sollte in der geschäftigen Innenstadt ein Platz geboten werden, der Erholung und Entspannung erlaubt und auf kurzem Wege erreichbar ist. Der Friedrichsplatz hat früher diese Funktion als ruhige Oase innerhalb der Innenstadt erfüllt und wurde in diesem Sinne vor allem in den warmen Monaten aber auch darüber hinaus von der Bevölkerung stark angenommen und geschätzt.

Die Grüne Fraktion möchte daher sobald wie möglich den Friedrichsplatz in seiner vorgesehenen Funktion als grüner Ruhepunkt für die Bürgerinnen, Bürger und Gäste von Karlsruhe reaktivieren. Die existierenden Bäume sollen erhalten und wenn möglich durch Neupflanzungen ergänzt werden. Die für die Veranstaltungen vorgenommenen Befestigungen, vor allem die Versiegelungen entlang der Erbprinzenstraße, sind rückgängig zu machen und durch Rasenflächen, Blumenrabatte und Büsche zu ersetzen. Um ausreichend Ruhe- und Entspannungsmöglichkeiten zu schaffen, werden die vorhandenen Sitzgelegenheiten auf dem Friedrichsplatz ergänzt.

Für die genauen Maßnahmen sollten in einem kleinen Gestaltungs-Wettbewerb Ideen eingeholt werden.

Veranstaltungen, vor allem der Christkindlesmarkt, sollten sobald wie nur möglich auf andere Plätze verlegt werden. Nach Einschätzung der Grünen Fraktion bietet der Marktplatz zusammen mit den umliegenden Straßen ausreichend Platz für den Christkindlesmarkt. Der Marktplatz könnte damit seinen Status als Mittelpunkt der Stadt zurückgewinnen. Auch die Architektur des Marktplatzes könnte durch den Christkindlesmarkt besonders hervorgehoben werden. Die Verlagerung sollte daher spätestens in 2019 erfolgen.

Die an den Friedrichsplatz angrenzende Erbprinzenstraße wird als Teil der City-Route-Süd nicht nur vom Radverkehr stark genutzt, sondern auch von Fußgänger*innen zunehmend frequentiert. In den letzten Jahren ergaben sich durch die häufigen Veranstaltungen auf dem Friedrichsplatz inklusive Auf- und Abbau ständig wiederkehrende Behinderungen für den Rad- und Fußverkehr. Beeinträchtigungen sind zukünftig zu vermeiden, damit die City-Route ihrem Status entsprechend real existiert und genutzt werden kann. Selbst im Winter hat der Radverkehr in Karlsruhe eine erhebliche Bedeutung.

Unterzeichnet von:

Dr. Ute Leidig, Zoe Mayer, Michael Borner, Verena Anlauf, Istvan Pinter

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 24.04.2018

Aus der Gemeinderatssitzung am 24.04.2018:

In der Debatte zeigte sich, dass andere Fraktionen hier eine andere Meinung vertreten. Sie plädierten dafür, den Christkindlesmarkt auf dem Friedrichsplatz zu belassen, wie dies auch Teile der Stadtverwaltung wollen. Aber gerade das belastet den Platz so stark und lässt sich mit einer stärkeren Begrünung kaum vereinbaren. Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften dafür einsetzen, hier eine Kehrtwende zu erreichen.

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