Rheinpolder mit Natur-und Landschaftsschutz

Beitrag für die Stadtzeitung von Renate Rastätter

Der Ausbau des Hochwasserschutzes am Rhein ist zum Schutz aller Anlieger unverzichtbar, auch wenn die Eingriffe in die wunderbare Karlsruher Auenlandschaft schmerzhaft sind. Wir Grüne hatten ursprünglich dazu eine Dammrückverlegung befürwortet. Dadurch wäre eine echte Renaturierung der ursprünglichen Rheinauen ermöglicht worden. Leider waren die Widerstände dagegen zu groß.

Inzwischen wird der Hochwasserschutz immer dringlicher und dies wird durch den Klimawandel noch verschärft. Wir GRÜNE tragen deshalb den geplanten gesteuerten Polder mit. Wir fordern aber, dass Natur- und Landschaftsschutz sowie Renaturierung der Aue bei der vorliegenden Planung stärker berücksichtigt werden. Deshalb haben wir im Gemeinderat eine Verringerung der Eingriffe beantragt.

Keine Höherlegung der Herrmann-Schneider-Allee

Die geplante Höherlegung um 2,1 m bedeutet einen massiven Eingriff in die Natur und Landschaft. Das geplante Dammbauwerk verursacht einen erheblichen Waldverlust und wird deshalb von uns abgelehnt. Dabei geht es uns auch darum, das Landschaftsbild und den Erholungswert für die Menschen weitgehend zu erhalten. Daher muss eine verbesserte Lösung angestrebt werden.

Die bestehende Böschung und das Gleisbett sollten gesichert und eine gute Durchströmung für Pflanzen und Tiere ermöglicht werden. Leider wurde unser Antrag auf Verzicht der Höherlegung im Gemeinderat abgelehnt. Zumindest wird jetzt aber die Notwendigkeit der Höherlegung überprüft. Wir hoffen daher immer noch, dass dieser gravierende Einschnitt vermieden werden kann.

Unsere weiteren Vorschläge für Verringerungen der Eingriffe fanden leider keine Mehrheit. Wir halten die Spundwände um den Parkplatz des Rheinstrandbades für entbehrlich. Und wir wollten auf den 700 m langen dammbegleitenden Entwässerungsgraben im Wald verzichten. Denn das Regierungspräsidium hat in seinem forstwirtschaftlichen Gutachten darauf hingewiesen, dass bei einem Verzicht auf die Entwässerung des Waldes die Chance für die Entwicklung feuchtgeprägter Eichenwälder bestünde. Angesichts deren besonderen Werts für den Artenschutz und das Landschaftsbild ist die Ablehnung für uns nicht nachvollziehbar.

Wir GRÜNE werden uns weiter dafür einsetzen, dass bei der Polderplanung alle Potenziale für eine Verringerung der Eingriffe in Natur und Landschaft ausgeschöpft werden. Hierzu konnten wir erreichen, dass der Vorschlag von Dr. Treiber für eine neue naturschonende Poldervariante nun extern gutachterlich überprüft werden soll.

Ihre Renate Rastätter
Stadträtin GRÜNE-Fraktion

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