Beide GRÜNE-Vertreter haben im Aufsichtsrat des KVV gegen die kürzlich bekannt gewordenen Preiserhöhungen gestimmt. Angesichts der aktuellen Situation mit den vielen Straßenbahn-Baustellen in Karlsruhe und ausfallenden und verspäteten Bahnen in der Region halten sie die Erhöhungen für ein falsches Signal.
Zudem sei der Preis gerade auf Kurzstrecken einfach zu hoch, etwa in Karlsruhe eine Fahrt für 2,60 Euro.
Die Fraktion schaut aber bereits auf den nächsten Tarifwechsel: „Wir hatten uns dafür eingesetzt, das Tarifsystem insgesamt auf entfernungsabhängige Preise umzustellen, wie es derzeit bereits innerhalb von Karlsruhe erprobt wird“, so Stadtrat Johannes Honné. „Dadurch werden die Preise gerechter, weil dann keine Preissprünge mehr an Wabengrenzen oder den Außengrenzen des Verkehrsverbunds auftreten.“ Er freut sich, dass der KVV diese Idee aufgegriffen hat und demnächst unter dem Begriff „Home Zone“ einführen will. „Das Neue an diesem System ist, dass es nicht nur auf Einzelfahrten angewendet werden soll, sondern auch Monats- und Jahreskarten für einen frei wählbaren Bereich, eben die „Home Zone“, möglich sind.“ Auch die Nachbarverbünde des KVV würden wohl mitmachen, damit dieses System auch bei Fahrten dorthin angewendet werden kann. Damit würden dann zahlreiche Sonderformen der Fahrkarten nicht mehr nötig sein, weil es immer nur auf die Luftlinien-Entfernung ankommt.
„Diese radikal einfache Art der Preisberechnung wird sicher ein Erfolg, davon bin ich überzeugt“, so Stadträtin Verena Anlauf. Daneben müsste aber auch das Tarifniveau insgesamt attraktiver werden. „Mehr Fahrgäste bei weniger Einnahmen bedeuten aber automatisch höhere Zuschüsse aus Steuermitteln – hier müssen wir dringend in eine Diskussion über neue Finanzierungsquellen für Busse und Bahnen einsteigen: Beispielsweise darf eine Erhöhung der Parkgebühren als einfachste Maßnahme kein Tabu mehr sein“, so Anlauf.
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