Bedarfsgerechte Erhöhung der Plätze für die Praxisintegrierte Erzieher*innenausbildung (PIA)

Antrag

  1. Für das Ausbildungsjahr 2020/2021 werden die Ausbildungsplätze für die Praxisintegrierte Erzieher*innenausbildung (PIA) entsprechend der benötigten Anzahl der vorliegenden Anträge der Träger*innen erhöht.
  2. Im Jugendhilfeausschuss im Juli 2020 wird ein Bericht über die Entwicklung der Praxisintegrierten Ausbildung an den Kindertagesstätten vorgelegt. Er enthält u. a. Informationen über die Erfolgsquote, den künftigen Bedarf an PIA-Ausbildungsplätzen sowie den derzeitigen und künftigen Mittelbedarf.

Sachverhalt/Begründung

Die Stadt Karlsruhe hat seit der Einführung der Praxisintegrierten Ausbildung für Erzieher*innen in Baden-Württemberg die Anzahl der PIA-Ausbildungsplätze aufgrund der steigenden Nachfrage fortlaufend erhöht. Die letzte Erhöhung wurde für das Ausbildungsjahr 2018/19 von 100 auf 150 Plätze vorgenommen. Dadurch konnten die Kitaträger*innen viele motivierte Quereinsteiger*innen für den Erzieher*innenberuf gewinnen. Gleichzeitig hat der Ausbau erheblich dazu beigetragen, den wachsenden Erzieher*innenmangel in Karlsruhe abzumildern.

Jetzt hat sich herausgestellt, dass für das Kita-Jahr 2020/21 mehr als 150 Anträge von Träger*innen vorliegen und deshalb nicht alle Anträge genehmigt werden können. Wir Grüne beantragen deshalb, diese Chance zu nutzen und die Zahl der Plätze bedarfsgerecht zu erhöhen. In den nächsten Jahren wird der Bedarf an Fachkräften durch den weiteren Ausbau und die notwendige Qualitätsverbesserung der Kitas weiter ansteigen. Gleichzeitig gehen viele Erzieher*innen in den Ruhestand. Daher müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen. Durch den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab dem ersten Lebensjahr gibt es dazu keine Alternative.
Die Einstellung der Mittel bereits zum 1. September 2020 erfolgt deshalb im gesamtstädtischen Interesse.

Zwar wurde die PIA-Ausbildung zunächst als Antwort auf den Fachkräftemangel eingeführt, aber es hat sich herausgestellt, dass die Absolvent*innen dieser Ausbildung ein besonderer Gewinn für die Kitas sind. Es handelt sich oft um Personen, die sich entweder nach familiären Erziehungszeiten oder als Quereinsteiger*innen aus anderen Berufen für den Erzieher*innenberuf entscheiden und über vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen verfügen. Auch die Quote der männlichen Auszubildenden hat sich erhöht. Die Auszubildenden erhalten im Gegensatz zur regulären Ausbildung an den Fachschulen für Sozialpädagogik eine moderate Ausbildungsvergütung, auf die sie auch angewiesen sind.

Angesichts des hohen städtischen Finanzbedarfs für diese Ausbildungsform bitten wir um einen Bericht über die Entwicklung der PIA-Ausbildung in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Juli. Dabei sollen u. a. die Erfolgsquote bei der Ausbildung, die Inanspruchnahme durch verschiedene Träger*innen, der Verbleib im Beruf und ggf. Abwanderungen sowie die Inanspruchnahme von Landeszuschüssen dargestellt werden.

Unterzeichnet von:

Renate Rastätter         Benjamin Bauer         Jorinda Fahringer         Zoe Mayer

Der Antrag wurde in der Gemeinderatssitzung am 26.05.2020 in den Jugendhilfeausschuss verwiesen.

Der Gemeinderat stimmt am 23.03.21  der Vorgehensweise zur bedarfsgerechten Erhöhung der PiA/FJH-Plätze zu.

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