Sport- und Freizeitcampus Durlach, Untere Hub – Ergebnis der vertiefenden Planung

Rede von Johannes Honnè im Gemeinderat am 23.02.2021 zu TOP 6

Um das vor Jahrzehnten geplante Gewerbegebiet zu verhindern, hat die Initiative zum Schutz der unteren Hub einmal vorgeschlagen, eine kleine Freizeitanlage dort zu errichten, um das Gebiet zu nutzen und damit vor Schlimmerem zu bewahren.

Daraus wurde dann eine großflächige Planung. Was die Durlacher Sportvereine sich wünschten, wurde als „Bedarf“ gewertet, der Bevölkerungszuwachs angeführt. Auch eine große Sporthalle, eine 8-gruppige Kita und vieles mehr wurden hinein geplant.

Jetzt ist die Kita „nur“ noch 6-gruppig, die Halle ist eine Option, die Gesamtfläche wurde um 17 % reduziert – alles richtig, aber der Flächenverbrauch ist immer noch riesig. Lediglich die Vereinsheime werden zusammengelegt, bei den Sportplätzen wurden fast keine Synergien genutzt.

Das alles vor dem Hintergrund, dass die untere Hub ein an vielen Ecken naturbelassenes Gebiet außerhalb der Bebauung ist, das zum Klimaschutz dringend als Grünfläche erhalten werden muss. Versiegelung durch Bebauung, Straßen, Parkplätze, Kunstrasenfelder und vieles mehr ist kontraproduktiv.

Wir erkennen an, dass Durlach eine neue Kita braucht – aber nicht im Outback, sondern in der Wohnumgebung. Auch eine große Sporthalle ist nötig, aber zum Schulsport sollten die Kinder nicht mit dem Bus gefahren werden. Auch ein neues Wohngebiet in Durlach auf den bisherigen Sportflächen wäre schön.

Aber die grüne GR-Fraktion hat wie die OR-Fraktion schon immer gesagt, dass die Flächenversiegelung deutlich kleiner werden muss, damit wir am Ende zustimmen können. Mit der jetzigen Reduzierung um 17 % können wir uns nicht zufrieden geben. Die klimatischen Auswirkungen, der zusätzliche Autoverkehr, der Verlust von großen landwirtschaftlichen Flächen sind zu gravierend. Hinzu kommt, dass der Naturschutz Ausgleich erfordert, der wiederum die restlichen Flächen belegen wird. Damit sind dann das dortige Hofgut und der Reiterverein endgültig passé. Die Sportplätze werden vom Autobahnlärm umtost, das ganze Gebiet wird durch die meterhohen Aufschüttungen beeinträchtigt. Die Planung wird noch viele Jahre dauern wegen der ganzen Hürden, die noch zu überwinden sind, unter anderem, weil einige ihr Grundstück nicht verkaufen wollen.

Wir haben uns entschlossen, jetzt nicht mehr „Ja, aber“ zu sagen, sondern diesem Projekt die rote Karte zu zeigen, weil wir unsere Forderung nach deutlichem Abspecken als nicht erfüllt ansehen. Trotzdem sind wir für eine deutlich kleinere Lösung weiterhin offen. Vielleicht können die Stadt und die Vereine sich das dann irgendwann auch leisten. Die angegebenen 30 Mio. € machen ja nur einen Bruchteil der Gesamtkosten aus. Und die Einnahmen von den Bestandsflächen dürfen auch nicht zu hoch sein, sonst ist dort kein preisgünstiges Bauen möglich.

Falls das Projekt aber endgültig scheitern würde, wäre die jahrzehntelange Hängepartie vorbei und es könnte endlich wieder in die maroden Bestandsanlagen investiert werden – auch das wäre ein positiver Ausgang.

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