GRÜNE und SPD beantragen 100 % Bio-Anteil im Schulessen bis 2027

Die Gemeinderatsfraktionen von GRÜNEN und SPD beantragen, dass eine Erhöhung des Bioanteils bei der Schul-, Kita- und Hortverpflegung von derzeit 25 % zum Jahr 2027 auf 100 % angestrebt werden soll. Dies gelte auch für die Ratskantine. Gleichzeitig soll mit der Einführung eines 25%-Bioanteils bei den Essensangeboten in den städtischen Gesellschaften begonnen werden.

Renate Rastätter, Fachsprecherin der Fraktion für Naturschutz und Initiatorin des Antrags, erläutert: „Mit dieser Erhöhung kann die Stadt eine wichtige Vorreiterrolle und Vorbildfunktion übernehmen, um die Akzeptanz und Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln weiter zu stärken. Denn wir sehen, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema nachhaltige Ernährung auseinandersetzen.“ Zoe Mayer, die grüne Fraktionsvorsitzende ergänzt: „Die Erkenntnis wächst, dass Bioprodukte gut sind für Natur, Umwelt und Tiere und zum Erhalt der Biodiversität, zum Klimaschutz und zur Gesundheit beitragen.“

GRÜNE und SPD stellen fest, dass mit einem Stufenplan zu 100 % Bio-Essen auch die Verpflichtungen aus unserer städtischen Mitgliedschaft im Biostädte-Netzwerk erfüllt werden. Zudem werde auch das Ziel des Landesnaturschutzgesetzes, die ökologische Landwirtschaft bis 2030 auf 30 bis 40 % auszuweiten, aktiv unterstützt.

Irene Moser, SPD-Fraktion erklärt: „Mit einer Stärkung der Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in unserer Stadt schaffen wir auch Vertrauen für Landwirte, die wollen, dass sich eine Umstellung auf ökologische Landwirtschaft für sie lohnt.“

Die Einführung auf 25 % Bioanteil bei der Schulverpflegung konnte 2016 durch eine geschickte Küchenplanung kostenneutral umgesetzt werden. „Bei höheren Quoten ab 50 % Bioanteil entstehen aber Mehrkosten, da wir auch fordern, dass tierische Produkte wie Fleisch und Milchprodukte anteilig bzw. überwiegend in Bioqualität verwendet werden, so Stadträtin Rastätter. „Diese Mehrkosten können aber teilweise aufgefangen werden, wenn mehr regionale und saisonale Produkte verwendet werden, die Fleischportionen für Biofleisch reduziert oder durch pflanzliche Komponenten ersetzt werden und auf Convenience-Produkte weitgehend zugunsten von Grundnahrungsmitteln verzichtet wird.“

 „Wir wollen durch mehr Bio-Essen in den Schulmensen, Kitas und Horten keine Mehrbelastung der Eltern“, betont Sozialpolitikerin Moser. „Wir bitten deshalb die Stadtverwaltung, die Mehrkosten zu ermitteln um zu klären, in welchem Umfang eine Erhöhung des städtischen Zuschussbedarfs erforderlich ist.“

Die beiden Fraktionen fordern, dass auch weiterhin die Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung konsequent umgesetzt und Allergien und Unverträglichkeiten sowie eine vegane Ernährungsweise berücksichtigt werden.

„Mit unserem Antrag tragen wir entsprechend der im Bildungsplan vorgesehenen Leitperspektiven ‚Prävention und Gesundheitsförderung‘ sowie ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ in positiver Weise zur Ernährungsbildung der Schüler*innen bei“, so GRÜNE und SPD abschließend.

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