Mehr Raum für Fuß- und Radverkehr in der Reinhold-Frank-Straße

Antrag zur öffentlichen Vorberatung im Fachausschuss:

  1. Um dem Fuß- und Radverkehr in der Reinhold-Frank-Straße zwischen Mühlburger Tor und Kriegsstraße den notwendigen Raum zu geben, werden in einem ersten Schritt die Parkplätze dort aufgehoben und auch das Halten unterbunden. In den Seitenstraßen werden Ladezonen eingerichtet.
  2. Das Parken in den Vorgärten der Häuser, nur erreichbar durch eine Fahrt entlang des Gehwegs, wird unterbunden.
  3. In einem zweiten Schritt wird der Straßenquerschnitt neu gestaltet, um mindestens die Regelbreiten für getrennte Fuß- und Radwege herzustellen.
  4. Die Verwaltung prüft den Umbau der Kreuzungen am Mühlburger Tor und der Kriegsstraße zu einer sog. Schutzkreuzung nach niederländischem Vorbild.
Begründung/Sachverhalt

Dieser Abschnitt der Reinhold-Frank-Straße ist eine der Hauptradrouten von Karlsruhe, mit hoher Frequenz bei Fuß- und Radverkehr. Der dortige gemeinsame Geh- und Radweg ist völlig unterdimensioniert. Vor allem kann die lichte Breite nur teilweise genutzt werden, weil unmittelbar daneben, oft hineinragend, Autos abgestellt sind und somit Unfallgefahr durch unachtsam geöffnete Autotüren besteht. Deshalb kommt es oft zu Konflikten zwischen Fuß- und Radverkehr.

Der Planungsausschuss hat im Jahr 2010 beschlossen, dass deshalb versucht werden soll, von den angrenzenden Vorgärten einen Streifen aufzukaufen, um den Geh- und Radweg zu verbreitern. Aber in den mehr als 10 Jahren konnten nicht genügend Grundstücke aufgekauft werden.

Jetzt bleibt als letzte Möglichkeit, die Parkplätze aufzuheben, damit Rad- und Fußverkehr dort gefahrlos möglich sind. Um das Be- und Entladen zu ermöglichen, sollten in den Seitenstraßen möglichst nah an der Hauptstraße Ladezonen eingerichtet werden. Wenn diese wirklich für Ladevorgänge freigehalten werden, wäre das sogar eine Verbesserung gegenüber jetzt: ohne legale Lademöglichkeit bei dauerbesetzten Parkplätzen.

Da damit für den Rad- und Fußverkehr noch nicht die Regelbreiten erreicht sind, sollte in einem zweiten Schritt die Straße neu gestaltet werden. Dabei sollen insgesamt mindestens so viele Bäume gepflanzt werden, wie heute dort vorhanden sind.

Schutzkreuzungen nach niederländischem Vorbild gestalten einen Knotenpunkt für den Radverkehr deutlich sicherer. Beide Kreuzungen besitzen derzeit Bypässe für den Kfz-Verkehr. Diese würden entfallen und ausreichend Platz bieten, sodass auch der Fußverkehr ausreichend Aufstellfläche vor den Überwegen erhalten kann. Der ADFC liefert weitere Informationen zu den Schutzkreuzungen.

Unterzeichnet von:

Johannes Honné, Aljoscha Löffler, Jorinda Fahringer, Christina Bischoff,
Niko Riebel, Christine Weber, Dr. Clemens Cremer, Michael Borner

Aus der Gemeinderatssitzung vom 26.04.2022/TOP20:
Die lebhafte Diskussion verlief entlang der bekannten Argumentationslinien: Wir weisen auf die sachlich und rechtlich unhaltbar gefährliche Situation für Radfahrerinnen und Fußgängerinnen hin, andere Fraktionen verwahrten sich gegen einen „Krieg gegen das Auto“.
Unser Antrag auf Untersagung des Parkens wurde mehrheitlich abgelehnt.
OB Mentrup bekräftigte die Zusagen in der Stellungnahme, dass noch vor dem Sommer die Kreuzung von Kriegsstraße und Reinhold Frank-Straße auf eine bessere Trennung der Verkehrsarten hin untersucht wird und bis Ende des Jahres ein Vorschlag für eine neue Aufteilung des Straßenraums in der Reinhold-Frank-Straße vorgestellt wird. Wir sind gespannt darauf.

Aktualisierung September 2022:
Die Vorstellung der Pläne wird um ein Jahr verschoben.
Der jahrzehntelange Stillstand dauert doch weiter an 🙁

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