Anfrage:
- Welche Anlaufstellen haben erwachsene queere Menschen hier in Karlsruhe (Beratung, Leben in Karlsruhe, Freizeitgestaltung etc.)?
- Wo haben queere Menschen in Karlsruhe Schutzräume („safe spaces“)?
- Wie bewertet die Stadtverwaltung die Repräsentanz queerer Anliegen, queere Sichtbarkeit und Orte der queeren Vernetzung in der Stadt?
- Welche Maßnahmen wären aus Sicht der Stadtverwaltung noch sinnvoll? Sind künftig auch physische Orte der queeren Vernetzung möglich und wie könnte die Stadtverwaltung hierbei unterstützen?
- Wie sind die Städte Stuttgart, Mannheim, Heidelberg und Freiburg im Vergleich zu Karlsruhe personell und finanziell für die queere Interessenvertretung, Vernetzungszentren, Vereine und queerspezifische Beratung ausgestattet?
Begründung:
Motiviert durch die Anträge „Agenda Vielfalt@KA: Gemeinsamkeiten stärken und Schranken abbauen“ der Grünen-Fraktion und „Mehr Sichtbarkeit für Themen von LSBTTIQ“ der SPD-Fraktion hat sich die queere Community Ende 2020 weiter vernetzt. Daraus ist der Verein „queerKAstle“ entstanden, mit dem sich die Community hier einen festen organisatorischen Rahmen geben wollte. Auch das Ziel eines Begegnungs- und Vernetzungszentrums soll auf dieser Grundlage weiterverfolgt werden. Durch den im Verein geschaffenen Beirat soll eine breite Vernetzung fortgeführt werden. Der Verein ist im Internet zu finden unter: www.queerKAstle.de
Mit dem „La Vie“ gibt es einen Ort der Vernetzung für junge queere Menschen bis 27 Jahre. Für ältere queere Menschen hat Karlsruhe im Vergleich zu anderen Städten wenig zu bieten. Es fehlt ein zentrales Zentrum als Anlaufstelle.
Laut einer Studie der Hochschule Frankfurt UAS sind queere Menschen jeden Alters stärkeren seelischen Belastungen ausgesetzt. Die Prävalenz für einige Erkrankungen kann so erhöht sein. Kontakt und Austausch mit anderen queeren Menschen wirkt dem entgegen. (siehe: https://www.queer.de/detail.php?article_id=40729)
Die Vorfälle am Rande des CSD 2022 in Karlsruhe, bei denen es zu queerfeindlichen Angriffen samt Verbrennung einer Regenbogenfahne gekommen ist, zeigen, dass für die Akzeptanz von Vielfalt noch viel zu tun ist. Durch den Vergleich mit anderen Städten in der Region wird sichtbar, wo wir in Karlsruhe stehen.
Unterzeichnet von:
Niko Riebel, Jorinda Fahringer, Fraktion GRÜNE
Yvette Melchien, SPD-Fraktion
Die Stellungnahme der Stadtverwaltung zur Gemeinderatssitzung am 28.03.23.
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