Sophienstraße für Fahrradverkehr optimieren

Interfraktioneller Antrag GRÜNE, SPD, LINKE, KAL/DiePartei
zur öffentlichen Beratung im Ausschuss:

  1. Die Sophienstraße wird auf Höhe des Gutenbergplatzes als Fußgängerzone (Radfahren frei) oder Fahrradstraße ohne Autoverkehr gewidmet, der Mittelstreifen wird in diesem Abschnitt als Aufenthaltsfläche umgestaltet. Dabei wird die Zufahrt zu den Wochenmärkten auf dem Gutenbergplatz auch für große Fahrzeuge sichergestellt und Gespräche mit den betroffenen Beschicker*innen geführt.
  2. Die Stadtverwaltung prüft, ob zusätzlich in der Sophienstraße zwischen Reinhold-Frank- und Scheffelstraße an einer Kreuzung eine Diagonalsperre möglich ist, die den Auto-Durchgangsverkehr unterbindet.
  3. Die Stadtverwaltung prüft, ob auf Höhe des Fichtegymnasiums ebenfalls eine Verkehrsberuhigung möglich ist.
  4. Um trotz der aktuellen Haushaltslage der Stadt eine schnelle Umsetzung zu erreichen, wird der Umbau der Straße auf das rechtlich unbedingt Notwendige beschränkt.
  5. Alles wird als Reallabor spätestens im Sommer 2024 erprobt. Mit diesem kann die finale Ausgestaltung in verschiedenen Versionen erprobt werden.

Begründung/Sachverhalt:

Anlass für diesen Antrag ist, dass Fridays for Future auf der letzten Jugendkonferenz eine „autofreie Sophienstraße“ gefordert hat. Ein „Schritt in diese Richtung“ sollte angesichts des erheblichen Autoverkehrs auf dieser Fahrradstraße und der damit verbundenen erheblichen Beeinträchtigung auch für die dort Wohnenden realisiert werden.

Bei den Verkehrsinitiativen wird schon länger diskutiert, an einer Stelle der Sophienstraße den Autoverkehr zu unterbrechen. Das würde sich auch auf den restlichen Verlauf positiv auswirken.

Dazu sollte ein Abschnitt zur Fußgängerzone (Radfahren frei) oder Fahrradstraße ohne Autoverkehr umgewandelt werden. Weil auf Höhe des Gutenbergplatzes mit dem gegenüberliegenden Lessinggymnasium keine Einfahrten existieren, bietet sich dieser Abschnitt dafür an.

Der Mittelstreifen der Sophienstraße ist derzeit durch geparkte Autos belegt. Das beeinträchtigt die Aufenthaltsqualität dieser Straße massiv. Dieser Abschnitt soll mit begrünten Mittelstreifen und Einbauten zum Aufenthalt ohne Verzehrzwang zu einer Oase für die Menschen umgestaltet werden.

Gerade auf dem Abschnitt zwischen Reinhold-Frank-Straße und Scheffelstraße ist der Autoverkehr sehr störend. Hier käme in Betracht, an einer der dortigen Kreuzungen eine Diagonalsperre für den Autoverkehr einzurichten, so dass dort nur Abbiegen erlaubt ist. Dadurch würde das Durchfahren unmöglich, ohne dass Parkplätze entfallen und alle Häuser wären weiterhin erreichbar. Der Autoverkehr würde auf die Hauptstraßen Kriegsstraße und Kaiserallee konzentriert. 

Die Verkehrssituation vor dem Fichte-Gymnasium ist sehr eng und das Fahrradaufkommen insbesondere zu Unterrichtsbeginn und -ende sehr hoch. Es wäre wünschenswert, auch hier eine weitere Verkehrsberuhigung zu erreichen.

Analog zur nördlichen Karlstraße könnten auch diese Umbauten in einem Verkehrsversuch, genannt Reallabor, zunächst getestet werden. Wir sind davon überzeugt, dass dann vielen der deutliche Gewinn an Aufenthaltsqualität klar wird. Falls sich keine offensichtlichen Mängel zeigen, sollte das Reallabor bis zum endgültigen Umbau bestehen bleiben.

Unterzeichnet von:

GRÜNE-Fraktion: Johannes Honné, Aljoscha Löffler
SPD-Fraktion: Yvette Melchien, Michael Zeh
LINKE-Fraktion: Mathilde Göttel
Karlsruher Liste / Die PARTEI: Michael Haug

In der Gemeinderatssitzung am 24. Oktober 2023 wurde nach einer sehr lebhaften Debatte mit der gemeinderätlichen Mehrheit der Antrag-stellenden Fraktionen beschlossen, dass das Reallabor im kommenden Jahr durchgeführt werden soll. Ein schöner Erfolg!


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