- Die Stadtverwaltung prüft aufgrund der veränderten Aufgabenstellung die Eingruppierung der Mitarbeitenden (Sachbearbeitung) in der Ausländerbehörde.
- Die Stadtverwaltung entwickelt weitere Maßnahmen, um die Personalgewinnung sowie die Personalbindung in der Ausländerbehörde voranzubringen und stellt diese im Personalausschuss vor.
Begründung/Sachverhalt
Die Ausländerbehörde ist eine der Schlüsselstellen der Karlsruher Willkommenskultur: Sie ist zentral für eine gelingende berufliche und soziale Integration von Zugewanderten, insbesondere von Geflüchteten. Ihre umfängliche Leistungsfähigkeit ist von großer Bedeutung.
In der Ausländerbehörde sind regelmäßig 10 bis 15 % der Stellen unbesetzt, die Verweildauer beträgt bei ca. 70 % der Mitarbeitenden unter drei Jahre – eine Tatsache, die sich insbesondere in einem komplexen, komplizierten und sich dynamisch ändernden Rechtsgebiet, das eine längere Einarbeitungszeit der Mitarbeitenden erfordert, enorm negativ auf die Funktionsfähigkeit der Behörde auswirkt (z.B. sehr lange Vorlaufzeit von Terminen, lange Bearbeitungszeit von Anträgen bzgl. Aufenthalts- und Bleiberecht).
Zusätzlich steht die Ausländerbehörde aktuell verschiedenen Herausforderungen gegenüber: Durch die Aufnahme von ca. 4.000 Ukrainer*innen sowie gesetzlichen Änderungen, die Beratungsgespräche notwendig machen, ist die Arbeitsbelastung stark gewachsen. Aufgaben haben quantitativ zugenommen, sich aber auch qualitativ verändert. Um Personal in diesem anspruchsvollen Arbeitsgebiet zu gewinnen und zu binden, muss die Tätigkeit attraktiver und auch die Gehaltsstruktur in der Ausländerbehörde betrachtet werden. Deshalb soll die Eingruppierung geprüft werden.
Auch die derzeitige Praxis, dass die aktuelle Stellenbewertung nur eine Beförderungsebene zulässt, steht internen Aufstiegsmöglichkeiten ambitionierter Fachkräfte im Wege und sollte überdacht werden.
Weitere zielführende Maßnahmen, um Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig an die Ausländerbehörde zu binden, sollen von der Stadtverwaltung entwickelt und umgesetzt werden.
Unterzeichnet von:
Dr. Iris Sardarabady, Christine Großmann, Leonie Wolf, Niko Riebel
Jorinda Fahringer, Benjamin Bauer, Verena Anlauf
Der Antrag wurde am 12. Oktober 2023 im Personalausschuss behandelt. Es soll einen Vorort-Termin in der Ausländerbehörde mit interessierten Stadträt*innen geben und der Antrag nach diesem Treffen nochmal in den Personalausschuss kommen.
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