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Anfrage Stadträtin Bettina Lisbach (GRÜNE) vom: 22.06.2006 eingegangen: 22.06.2006 |
26. Sitzung des Gemeinderates am 25.07.2006 TOP 23 Vorlage Nr. 768 verantwortlich: Dez. 3 |
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Integrationskonzept für Menschen mit Migrationshintergrund in Karlsruhe |
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Stellungnahme des Bürgermeisteramtes: |
Die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland steht mehr und mehr im Zeichen von Integration. Deshalb ist nachhaltige Integrationspolitik gefragt – dies sollte nicht vom Zufall abhängig gemacht werden. Das Ziel muss neben der sozialen und beruflichen Integration, eine geistig-kulturelle Integration sein, die es ermöglicht, positive traditionelle Werte der eigenen Herkunft weiter zu bewahren und der neuen Umgebung gleichzeitig zukunftsorientiert gegenüberstehen. In unserer Zeit, mit einer hohen Arbeitslosigkeit, kommt es darauf an, die gesellschaftlichen Kräfte in der
Migrationsarbeit zu ermutigen und zu stärken. Integrationsarbeit ist eine
Querschnittsaufgabe, die neben der Bereitschaft und den Bemühungen der
Migranten zur Integration, Zusammenwirken aller beteiligten Behörden, Diensten und Stellen erfordert.
Zur Erarbeitung eines Integrationskonzepts für die Eingliederung von Migranten und zur Förderung eines toleranten, offenen Umgangs zwischen einheimischer und zugewanderter Bevölkerung wurde eine Projektgruppe "Karlsruher-Integrationskonzept" eingerichtet. Das Integrationskonzept als Prozess braucht Zeit und auch Akzeptanz in der Bevölkerung. Außerdem wird eine Bestandsaufnahme der bisher bestehenden Angebote in Karlsruhe ermittelt.
Nur wenn das Integrationskonzept umgesetzt wird, kann es gelingen, gesellschaftlichen Spannungen vorzubeugen und angemessene Antworten auf die vor uns liegende Herausforderung von Zuwanderung und Integration zu finden.
Zu Punkt 1
Seit Beginn des Jahres 2006 ist das Büro für Integration mit der Erarbeitung eines Integrationskonzeptes für Karlsruhe beschäftigt. Hierzu wurde eine Projektgruppe gegründet. Die erste Sitzung der Projektgruppe fand im Februar 2006. Die Projektgruppe trifft sich in regelmäßigen Abständen, bis jetzt haben 6 Projektsitzungen stattgefunden.
Punkt 2
Die Projektgruppe hat ihre Arbeit (ohne Rangfolge) thematisch wie folgt
gegliedert:
Zu Punkt 3
Die wenigsten Städte in Baden-Württemberg, wie z. B. Stuttgart und Pforzheim,
haben bereits ein Integrationskonzept. Andere Kommunen, z. B. Heilbronn und Ludwigsburg, sind dabei ein Konzept zu erstellen. Das Bestreben der Projektgruppe ist ein Konzept speziell auf die Karlsruher Verhältnisse zu erstellen.
Erst in der zweiten Phase werden Ideen anderer Städte miteinbezogen.
Selbstverständlich sind uns die Konzepte der Großstädte Berlin, Frankfurt und
München bekannt. Die Verhältnisse der Großstädte sind auf Karlsruhe nicht eins zu eins übertragbar.
Zu Punkt 4
An der Erarbeitung des Konzeptes sind nachfolgende städtischen Stellen und Ämter mit einbezogen:
Büro für Integration
Sozialer Dienst
Stadtjugendausschuss e. V.
Zu Punkt 5
Das Sprachkonzept, das in das Gesamtkonzept integriert wird, wird von Frau Prof. Havva Engin (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) begleitet.
Weitere Experten sind an der Erarbeitung beteiligt – AWO, Caritas, Internationaler Bund und Ökumenisches Migrationszentrum.
Sollte im Laufe der Projektarbeit Bedarf nach weiteren externen Experten bestehen, werden wir diese selbstverständlich hinzuziehen.
Es ist vorgesehen, den Konzeptentwurf mit anderen betroffenen Stellen
abzugleichen. z. B.
Zu Punkt 6
Als ständige Projektteilnehmer sind als Vertreter der Vereine und Interessen-
verbände Hand in Hand e. V. und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland anwesend.
In der nächsten Phase ist es vorgesehen weitere Migrantenvereine in die Beratung einzubeziehen.
Zu Punkt 7
Ein Vertreter der AG der ausländischen Mitglieder des Ausländerbeirates ist von Anfang an in der Projektgruppe vertreten.
Vorgesehen ist, Ende des Jahres / Anfang nächstes Jahr in einer Sitzung des Ausländerbeirates das Gesamtkonzept Integration vorzustellen.
Zu Punkt 8
Das Integrationskonzept soll voraussichtlich im Frühjahr 2007 dem Gemeinderat vorgestellt werden.
Zu Punkt 9
Nach der Beratung im Gemeinderat soll das Integrationskonzept der Öffentlichkeit vorgestellt werden und im Anschluss umgesetzt werden.