Anlässlich der Europäischen Kulturtage ist die GEDOK Karlsruhe zusammen mit dem Joint Research Centre (JRC), der gemeinsamen Forschungsstelle Europas zu Gast im ZKM.
Eines der gegenwärtig wichtigsten Themen ist es, die sich widersprechenden Ziele des Umwelt- und Klimaschutzes und der Energiewende, d.h. dem damit verbundenen sicheren Abbau der Kernenergie, mit dem steigendem Energiebedarf der Digitalisierung Europas in Einklang zu bringen. Die Ausstellung legt den Fokus auf die enorme Herausforderung und thematisiert die Lösungsansätze dieser widersprüchlichen Zielsetzungen.
Mit insgesamt sieben Exponaten verdichtet die Ausstellung jeweils die aktuellen Positionen und verdeutlicht zusammen gesehen die globale Situation.
Hiervon zeigt die gemeinsame Forschungsstelle Europas fünf Werke aus ihrer Sammlung „Art Spaces“, deren gemeinsamer Nenner ein für die Entsorgung radioaktiven Materials typisches Fass ist, das namhaften Künstlern als Ausgangspunkt ihrer Reflexionen und Kommentare zum Thema der verantwortungsvollen Energieversorgung diente, zu der ebenso Gedanken der Entsorgung gehören. Es werden Werke von Fabrizio Plessi, Raphael de Vittori Reizel, Paola Ravasio, Roberto Barni und Peter Hide gezeigt.
Die beiden anderen Arbeiten der Karlsruher Medienkünstlerin Sabine Schäfer eröffnen anhand audiovisueller Erlebnisse ein weiter gefasstes Spannungsfeld der Energieversorgung, ihren Errungenschaften und Preisen.
Neben der installativ gesetzten REM-Lichtbildergalerie „MicroSonical Shining Biospheres No.1“ des Künstlerpaares (Sabine Schäfer, Joachim Krebs) wird erstmals die neue, für diesen Anlass geschaffene Auftragsarbeit „Europa – so nah, so fern“ von Sabine Schäfer in der Ausstellung gezeigt. Die zweiteilige audiovisuelle Arbeit ist interaktiv. Die hinterleuchteten Glasplatten des freistehenden, Objekts zeigen Satellitenaufnahmen von kontinentalen Ansichten und Hauptstädten der Europäischen Union bei Nacht, daneben ein Audio QR-Code Ensemble. Mit einer kostenlosen Bildscan-App können animierte Videos und Klang-Kompositionen per QR-Code abgerufen werden.
Die Medienkünstlerin und Komponistin Sabine Schäfer lebt und arbeitet in Karlsruhe. Ihre Werke sind Bestandteile der Sammlungen des ZKM und der Stadt Wolfsburg.