Am 18. Juli 2021 jährt sich zum zweihundertsten Mal der Geburtstag von Pauline Viardot-García. Der gefeierten Sängerin und Komponistin, die in ihrem Salon die kulturelle Elite Europas zusammenführte, widmet Heike Bleckmann ein Konzert, in dem Kompositionen erklingen, die von der Sängerin selbst und für sie komponiert wurden.
„Spanisches Naturell, französische Erziehung und deutsche Sympathien“ – mit diesen Worten charakterisiert Franz Liszt seine ehemalige Klavierschülerin. Weiter scheibt er: „Sie vereinigt die Eigenheiten verschiedener Nationalitäten derartig in sich, dass man keinem bestimmten Boden einen ausschließlichen Anspruch an sie zugestehen, sondern die Kunst das Vaterland ihrer freien Wahl und Liebe nennen möchte...“.
Geboren in eine spanische Sängerfamilie verzichtet Pauline García nach dem frühen Unfalltod ihrer Schwester, der gefeierten Operndiva Maria Malibran, auf die Pianistinnen-Laufbahn und wird selbst zu einer der größten Gesangsinterpretinnen des 19. Jahrhunderts.
Die Musikerin ist ein kosmopolitisches Kommunikations-Genie. Fließend kann sie sich in sechs Sprachen verständigen. In ihrem Salon, den sie nach ihrer Eheschließung mit dem Verleger, Intendanten und überzeugten Demokraten Louis Viardot einrichtet und zeitlebens führt, bringt sie die kulturelle Elite Europas zusammen.
Viardot-García tritt auch als bemerkenswerte Komponistin hervor. In einigen ihrer Lieder setzt sie sich mit den gesellschaftlichen Fragen ihrer Zeit auseinander: dem Wunsch nach persönlicher und politischer Freiheit sowie der Gleichstellung verschiedener sozialer Schichten. Dies insbesondere im Kontakt mit ihrem „Liebesfreund“ Ivan Turgenjev, der, selbst Gutsbesitzer, die in Russland herrschende Leibeigenschaft verabscheut; nicht zu vergessen, die in ihrem Jahrhundert noch eklatante Benachteiligung der Frauen.
Das Konzert, moderiert von Pianistin Heike Bleckmann, folgt einigen Lebensstationen der sympathischen und universellen Künstlerin. Wichtig sind die Jahre in Baden-Baden. Dort zählten, neben ihrer guten Freundin Clara Schumann, Johannes Brahms und zahlreiche weitere Persönlichkeiten aus fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens zu ihren Gästen.
Pauline Viardot trat wiederholt in Karlsruhe auf und verbrachte sogar einige Zeit in einer Wohnung in der heutigen Kaiserstraße.
Aufgeführt werden Werke sowohl von als auch für Pauline Viardot-García.
Mit: Larissa Wäspy, Sopran; Denise Seyhan, Mezzosopran; Franziska Dürr, Viola; Heike Bleckmann, Klavier, Konzept und Moderation