Fünf Karlsruher Präsidentinnen haben 1998 auf Initiative von Jutta Limbach, damalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, den Hanna-Nagel-Preis ins Leben gerufen.
Die Karlsruherin Gerlinde Fertig erhielt als erste Künstlerin die Auszeichnung. Mittlerweile ist der Hanna-Nagel-Preis – dessen Gewinnerin von einer Fachjury ermittelt wird – in der Kunstwelt zu einer begehrten und anerkannten Auszeichnung avanciert.
Seit 2011 wird der Preis gemeinsam von den Präsidentinnen, von der Stadt Karlsruhe sowie dem Regierungspräsidium Karlsruhe ausschließlich an Künstlerinnen über vierzig Jahren ausgelobt. Er versteht sich so als ein spezifisches Instrument der Förderung weiblicher Kunstschaffender, deren Berufsweg durch Mutterschaft und Elternzeit oft weniger geradlinig verläuft als der ihrer männlichen Kollegen.
Der Preis würdigt auch das künstlerische Werk seiner Namensgeberin: Hanna Nagel – eine der bedeutenden Vertreterinnen der „Neuen Sachlichkeit“ – musste sich zeitlebens mit gesellschaftlich zugeschrieben Rollen auseinandersetzen und in einem Kunstbetrieb zurechtfinden, in dem Frauen nicht oder nur am Rande vorkamen.
Der Hanna Nagel Preis ist neben einer Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe verbunden mit einem begleitenden Katalog, dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro sowie einem Ankauf durch das Regierungspräsidium Karlsruhe.

Die Karlsruher Präsidentinnen:
Margareta Barth, Präsidentin a. D. der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg; Eva Bell, Präsidentin der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg; Caren Denner, Polizeipräsidentin; Sylvia M. Felder, Regierungspräsidentin; Hildegard Gerecke, Polizeipräsidentin a. D.; Gerlinde Hämmerle, Regierungspräsidentin a. D.; Heike Haseloff-Grupp, Präsidentin des Landessozialgerichts Baden-Württemberg a. D.; Andrea Heck, Präsidentin a. D. der Oberfinanzdirektion Karlsruhe; Nicolette Kressl, Regierungspräsidentin a. D.; Bettina Limperg, Präsidentin des Bundesgerichtshofes und Gudrun Schraft-Huber, Präsidentin des Verwaltungsgerichts Karlsruhe.