Museum für Literatur am Oberrhein

Das Museum für Literatur am Oberrhein wurde 1926 im Bibliotheksbau des Karlsruher Schlosses eröffnet und gehört damit zu den ersten Literaturmuseen in Deutschland. Seit 1998 ist das Museum im PrinzMaxPalais ansässig.

Ständige Ausstellung

Die Dokumentation in der Dauerausstellung des Museums folgt den literarischen Traditionen, gegliedert nach den Epochen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt im ersten großen Ausstellungsraum, der das Mittelalter, den Humanismus, den Barock, die Aufklärung und den Sturm und Drang, die Heidelberger Romantik und das 19. Jahrhundert dokumentiert. Ein zweiter Ausstellungsraum präsentiert „Die Moderne und ihre Gegenströmungen“, Exil und Innere Emigration bis in die Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

2008 wurde die Dauerausstellung neu konzipiert, umgestaltet und mit multimedialen Elementen und einer Audioführung in deutscher und französischer Sprache ausgestattet.

Kinder und Jugendliche können sich mit einer „eigenen“ Audioführung auf die Spuren bekannter Schriftsteller und Schriftstellerinnen begeben. Geplant ist der Einsatz von iPads mit denen man sich einen erweiterten Rundgang mit Werkauszügen, Kommentaren, Tondokumenten, Autoreninterviews und Filmauszügen zusammenstellen kann.

Dem großen badischen Volksaufklärer Johann Peter Hebel, Verfasser der Kalendergeschichten des „Rheinischen Hausfreundes“ und der „Alemannischen Gedichte“, und Joseph Victor von Scheffel, Dichter des „Trompeter von Säckingen“ und des historischen Romans „Ekkehard“, sind jeweils ein eigenes Kabinett gewidmet.

Joseph Victor von Scheffel war nach Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Heinrich Heine einer der bekanntesten und am häufigsten gedruckten Autoren seiner Zeit. Die Auflagen seiner Werke gingen in die Hunderttausende.

Im Tonkabinett des Museums können Lesungen namhafter Autoren, darunter Martin Walser, Juli Zeh, Feridun Zaimoglu, Arno Geiger oder Silke Schermann angehört werden. Das Tonkabinett hält Lesungen seit 1965 bereit und ist damit ein einzigartiges Archiv der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Einige Beispiele hören Sie hier.

Die Faust-Lesung Goethes am Karlsruher Hof in Gegenwart Klopstocks

Die Faust-Lesung Goethes am Karlsruher Hof in Gegenwart Klopstocks

Gemälde von Friedrich August Pecht (1814-1903)
Öl auf Leinwand (164 x 218 cm), signiert und datiert Mitte unten: 1860

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Johann Wolfgang von Goethe hat dreimal die Residenzstadt Karlsruhe besucht. Sein erster Besuch fand im Jahr 1775 statt, vier Jahre später kam er noch einmal, jedoch nur kurz, nach Karlsruhe. Sein letzer Besuch fiel in das Jahr 1815: er verbrachte einen anregenden Abend mit Johann Peter Hebel und besuchte Heinrich Jung-Stilling, was diesem allerdings missfiel. Der Auftritt jedoch, der im Gemälde von Friedrich August Pecht dargestellt ist, hat so nicht stattgefunden, obwohl Goethe die Lesung im 18. Buch seiner Dichtung und Wahrheit beschreibt. Als Johann Wolfgang von Goethe 1775 mit dem Grafen von Stollberg auf der Schweizer Reise Karlsruhe besuchte, war Friedrich Gottlieb Klopstock, der auf dem Gemälde zur rechten Seite Goethes – vom Betrachter aus gesehen – sitzend dargestellt ist, nicht mehr in Karlsruhe. Hinter dem in der ersten Zuhörer-Reihe sitzenden Klopstock sind die Brüder Friedrich und Leopold Grafen von Stollberg dargestellt. Links von Goethe, ihm den Rücken zuwendend, unterhält Luise Prinzessin von Hessen sich mit dem ihr gegenüber sitzenden Karl Friedrich Markgraf von Baden (links) und Karl August von Sachsen-Weimar (rechts). In der linken unteren Bildhälfte ist Markgräfin Karoline Luise sitzend dargestellt, hinter ihr stehend Ludwig Prinz von Baden.

Das Gemälde wurde 1860 von Friedrich Pecht im Auftrag des Großherzogs Friedrich I. von Baden gemalt.

Führungen und Literarische Spaziergänge

Führungen durch die Dauerausstellung oder durch Sonderausstellungen des Museums für Literatur am Oberrhein können nach Vereinbarung gebucht werden.

Führung (45 Minuten)
60.- EUR für Gruppen
50.- EUR ermäßigt (Schüler, Studenten, Auszubildende)

• Schulklassenprogramme (90 Minuten)
Programme mit Mitmachteil: Die Schulklassenprogramme dauern circa 90 Minuten und wenden sich an alle Altersstufen und Schultypen. Ob Unterrichtsgespräch, kreativer Workshop oder Vorträge – im Museum für Literatur am Oberrhein gibt es einiges zu entdecken.
60.- EUR (Schüler, Studenten, Auszubildende)


Beratung, Anmeldung und Buchungen
Regina Rabolt M.A.
veranstaltungen@literaturmuseum.de

Literarische Spaziergänge (90 Minuten)
Auf den Spuren von Johann Peter Hebel durch Karlsruhe mit dem Hebel-Biografen Dr. Franz Littmann. Die literarischen Spaziergänge werden angeboten von Mai bis September und können nach Vereinbarung gebucht werden.
7.- EUR/Person für Gruppen ab 10 Personen
60.- EUR/Klasse für Schulklassen

Johann Peter Hebel (1760-1826) lebte von 1774 bis 1778 und von 1791 bis zu seinem Tod in Karlsruhe. Der Spaziergang führt vorbei an den bedeutendsten Wirkungsstätten Hebels, darunter dem Bismarck-Gymnasium, ehemals Gymnasium illustre, an dem er zunächst als Schüler, später als Lehrer und dann als Schuldirektor tätig war, dem Wohnhaus Hebels in der Herrenstraße 5, wo er während seiner Schulzeit untergebracht war, der Schlosskapelle im östlichen Seitenflügel des Schlosses, dem Ort, an dem Hebel als Subdiakon predigte und dem südlichen Seitengebäude der Evangelischen Stadtkirche am Marktplatz, in dem sich die Rektoratswohnung Hebels befand.

Anfragen richten Sie bitte an:
Semra Güvendir, Telefon: (0721) 133-4087, E-Mail: info@literaturmuseum.de

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