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Elsässische Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts

Jetzt im Buchhandel: Die Literarische Gesellschaft Karlsruhe präsentiert den fünften Band einer Reihe von Literarischen Wiederentdeckungen elsässischer Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts
Mit einer Auswahl von Texten von René Prévôt – im Auftrag der Literarischen Gesellschaft herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Christian Luckscheiter – ist nach den Anthologien zu René Schickele, Ernst Stadler, Hand Jean Arp und Otto Flake der fünfte Band einer Reihe mit Texten elsässischer Klassiker des 20. Jahrhunderts erschienen.

René Schickele: „Das Wort hat einen neuen Sinn“ (2014)
Für René Schickele, 1883 im damals deutschen Elsass als Sohn einer französischen Mutter und eines elsässischen Vaters geboren, war im Oberrheingraben keine Grenze zu erkennen. Er schrieb für ein Elsass, in dem die Nationalismen überwunden sind, das als Grundstein für ein grenzenloses, friedliches Europa dienen sollte. Die Auswahl zeigt die Facetten des Werks René Schickeles. Die Texte sind chronologisch angeordnet, von den Anfängen als stürmischer 'Jungelsässer' um 1900 bis zur Rückkehr in die französische Sprache als Exilant an der französischen Mittelmeerküste in den Jahren vor seinem frühen Tod 1940 in Vence.

Ernst Stadler: „Denn der Zukunft dient alle wahre Kunst“ (2016)
Ernst Stadler (1883–1914) war nach dem Studium an der Universität Straßburg von 1910 bis 1914 als Professor für deutsche Philologie in Brüssel tätig. Daneben tat sich der in Colmar geborene Schriftsteller als Lyriker hervor. Bekannt wurde er vor allem durch seinen expressionistischen Gedichtzyklus „Der Aufbruch“ (1913). 1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und wurde bereits am 30. Oktober 1914 in Zandvoorde nahe Ypern von einer Granate tödlich verwundet. Der Band vereinigt Beispiele seines literarischen Schaffens mit privaten Aufzeichnungen und Korrespondenzen sowie einem Nachwort zum Menschen und Künstler Ernst Stadler.

Hans Jean Arp: „‘ich bin in einer wolke geboren‘ / ‚je suis né dans un nuage‘“ (2018)
Die Auswahl aus dem lyrischen Werk von Hans Jean Arp (1886–1966) bietet einen repräsentativen Querschnitt aus an deutschen und französischen Gedichten. Der bildende Künstler, der im Elsass zweisprachig aufwuchs, begann früh zu schreiben. Sein erstes Gedicht in elsässischer Mundart veröffentlichte er 1903. Nach seiner Ausbildung an den Kunstakademien in Straßburg und Weimar zählte man ihn seit 1912 zum Umkreis des „Blauen Reiters“. 1914 ging Arp nach Paris und traf dort Max Ernst und Pablo Picasso, die Schriftsteller Apollinaire und Max Jacob. 1917 traf Arp auf Hugo Ball und Tristan Tzara in Zürich, wo sie dann gemeinsam den Dadaismus propagierten. 1920 erschien der Gedichtband „Wolkenpumpe“. Bis zu seinem Lebensende veröffentlichte Arp seine Gedichte in deutscher und französischer Sprache und hatte damit großen Einfluss u. a. auf die konkrete Poesie der fünfziger Jahre.

Otto Flake „Wiederum vergleicht Frankreich!“. Essays und Skizzen (2020)
Otto Flake wurde in Metz geboren und wuchs im Elsass auf. In Straßburg studierte er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Seit 1911 war er Mitarbeiter der Neuen Rundschau. 1918 schloss er sich in Zürich dem Dada-Kreis an. Nach reger Reisetätigkeit ließ sich Flake 1928 in Baden-Baden nieder, wo er 1963 starb. 1954 erhielt er den Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg.

René Prévôt: „Und Harlekin heißt der neue König von Paris!“ (2022)
Eine Vermittlungsfigur zwischen Deutschland und Frankreich vor und nach dem Ersten Weltkrieg war der zweisprachig aufgewachsene, vor 140 Jahren geborene René Prévôt (1880–1950). Die meiste Zeit seines Lebens schlug Prévôts Herz für die Parias und Outsider der bürgerlichen Welt, insbesondere für die Bohème, sei es auf Montmartre oder in Schwabing, Orte, an denen er sich gleichermaßen zu Hause fühlte. Seine Erlebnisse aus letzterem hat er in dem Buch „Kleiner Schwarm für Schwabylon“ festgehalten, eine liebevolle und genaue Beschreibung der Welt von Malern, Schauspielern, Schriftstellern … Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete Prévôt in erster Linie als Tagesjournalist und Theater- und Filmkritiker, vor allem für die Münchner Neueste Nachrichten, deren Schriftleitung er in den 1930er Jahren innehatte, sowie für den Münchner Merkur.

<>Die Herausgeber:

René Prévôt: „Und Harlekin heißt der neue König von Paris!“ (2022)
Christian Luckscheiter, geboren in Freiburg, arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin. Er forscht zur deutschen und französischen Literatur des 19., 20. Und 21. Jahrhunderts. Promoviert wurde er mit einer Arbeit über die Bedeutung der Orte in Peter Handkes Gesamtwerk (Ortsschriften Peter Handkes, Berlin 2012).

Hansgeorg Schmidt-Bergmann studierte in Marburg und Frankfurt Germanistik, Politik und Philosophie. Seit 1998 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Karlsruhe. Seit 1993 ist er Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe und Leiter des Museums für Literatur am Oberrhein. Er ist zudem Herausgeber der Literaturzeitschrift allmende.

Elsässische Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts























René Schickele: „Das Wort hat einen neuen Sinn“
Prosa, Lyrik, Essays, Briefe

Herausgegeben von Christian Luckscheiter und Hansgeorg Schmidt-Bergmann im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe
Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale, Februar 2014
144 Seiten, gebunden, 120 x 190 mm, mit Lesebändchen, 14,95 €
ISBN 978-3-95462-285-6

Ernst Stadler: „Denn der Zukunft dient alle wahre Kunst!“
Lyrik, Prosa, Essays, Briefe, Tagebuchaufzeichnungen

Herausgegeben von Christian Luckscheiter und Hansgeorg Schmidt-Bergmann im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe
Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale, Februar 2016
144 Seiten, gebunden, 120 x 190 mm, mit Lesebändchen, 14,95 €
ISBN 978-3-95462-664-9

Hans Jean Arp: „‘ich bin in einer wolke geboren‘ / ‚je suis né dans un nuage‘“
Hg. von Christian Luckscheiter und Hansgeorg Schmidt-Bergmann im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe
Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale, Januar 2018
136 Seiten, deutsch/französisch, gebunden, 120 x 190 mm, 16,00 €
ISBN 978-3-95462-998-5

Otto Flake: „Wiederum vergleicht Frankreich!”. Essays und Skizzen
Hg. von Christian Luckscheiter und Hansgeorg Schmidt-Bergmann im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe
Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2020.
135 Seiten, gebunden, 120x190 mm, mit Lesebändchen, 16,00 €
ISBN 978-3-96311-350-5

René Prévôt: „Und Harlekin heißt der neue König von Paris!“
Szenen, Essays, Prosastücke
Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale, 2022.
128 Seiten, gebunden, 120 x 190 mm, mit Lesebändchen, 16,00 €
ISBN 978-3-96311-657-5

Kleine Karlsruher Bibliothek

In der Buchreihe "Kleine Karlsruher Bibliothek" der Literarischen Gesellschaft und des Info Verlags erscheinen in einer bibliophilen Edition wichtige und seit langem vergriffene Bücher der Karlsruher Literatur.

Sabine Geissel: Der Igel im Meer
Ein Karlsruhe-Krimi
Hrsg. von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann
Karlsruhe 2015 (= Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 7)
ISBN 978 3 88190 885 6
EUR 14,90

Im Dörfle. Erzählungen und Gedichte aus der Karlsruher Altstadt
Hrsg. von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann.
Mit einem Nachwort von Jürgen Oppermann
Karlsruhe 2015 (= Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 6)
ISBN 978 3 88190 884 9
EUR 13,90

Anna Ettlinger: Lebenserinnerungen. Für ihre Familie verfasst
Roman. Mit einem Nachwort von Volker Rödel. Hrsg. von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann
Karlsruhe 2011 (= Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 5)
ISBN 978-3-88190-634-0
EUR 16,80

Hermine Villinger: Die Rebächle
Roman. Mit einem Nachwort von Jürgen Oppermann und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Hrsg. von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann
Karlsruhe 2009 (= Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 4)
ISBN 978-3-88190-549-7
EUR 13,80

Albert Herzog: Ihr glücklichen Augen – Ein Karlsruher Journalist erzählt aus seinem Leben
Mit einer Schlussbemerkung von Margit Peischer und einem Nachwort von Jürgen Oppermann. Hrsg. von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann
Karlsruhe 2008 (= Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 3)
ISBN 978-3-88190-500-8
EUR 16, 80

Otto Müssle: Von stillen Winkeln einer Stadt. Plaudereien über Karlsruhe
Mit einem Nachwort von Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Hrsg. von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann
Karlsruhe 2007 (= Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 2)
ISBN 978-3-88190-469-8
EUR 10,00

Albert Geiger: Die versunkene Stadt
Roman. Mit einem Nachwort von Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Hrsg. von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann
Karlsruhe 2006 (= Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 1)
ISBN 3-88190-430-1
EUR 14,80

Literaturführer

Alle Literaturführer sind auf Literaturland Baden-Württemberg als Download erhältlich.

Hansgeorg Schmidt-Bergmann/Günther Bolich (Hrsg.): Literaturregion Oberrhein bis Bodensee. Halle 2011 (= Mitteldeutscher Verlag). ISBN 978-3-89812-836-0
EUR 15,40

Literaturregion Pamina. Baden, Elsass, Pfalz. Hrsg. von ADAC Nordbaden, Südbaden, Pfalz, Literarische Gesellschaft Karlsruhe, TechnologieRegion Karlsruhe. Karlsruhe 2007.
ISBN 3-930314-47-9

Literaturregion Rhein-Neckar. Hrsg. von ADAC Nordbaden, Südbaden, Pfalz, Literarische Gesellschaft Karlsruhe, Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. Karlsruhe 2008.
ISBN 978-3-930314-48-5

Literaturregion Südlicher Oberrhein. Hrsg. von ADAC Nordbaden, Südbaden, Pfalz, Literarische Gesellschaft Karlsruhe. Karlsruhe 2009.
ISBN 978-3-930314-60-7

Literaturregion Hochrhein-Bodensee. Hrsg. von ADAC Nordbaden, Südbaden, Literarische Gesellschaft Karlsruhe. Karlsruhe 2011.
ISBN 978-3-930314-50-8

Herrenalber Forum

In der Reihe „Herrenalber Forum“ erschienen Begleitbände der Tagungen der Literarischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Baden.

Johann Peter Hebel als Brückenbauer. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2011 (= Herrenalber Forum, Band 67).

„Wacht auf, denn eure Träume sind schlecht!“ Literatur in den Anfangsjahren der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2010 (= Herrenalber Forum, Band 61).
ISBN 978-3896745620
EUR 13,00

„Jedes Wort ist falsch und wahr.“ Max Frisch – neu gelesen. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2008 (= Herrenalber Forum, Band 56).
ISBN 978-3-89674-557-6
EUR 12,00

Bergauf beschleunigen. Martin Walser zum 80. Geburtstag. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2008 (= Herrenalber Forum, Band 52).
ISBN 978-3-89674-553-8
EUR 12,00

Mutmaßungen über Uwe Johnson. Heimat als geistige Landschaft. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2005 (= Herrenalber Forum, Band 43).
ISBN 3-89674-544-1
EUR 12,00

Rainer Maria Rilke. Eine Annäherung. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2004 (= Herrenalber Forum, Band 41).
ISBN 978-3896745422
EUR 11,00

Hermann Hesse. Dichter der Suchenden. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2003 (= Herrenalber Forum, Band 33).
ISBN 9-89674-536-0
EUR 10,00

Marie Luise Kaschnitz. Eine sensible Zeitgenossin. Hrsg. von Jan Badewien und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Karlsruhe 2002 (= Herrenalber Forum, Band 30).
ISBN 3-89674-530-1
EUR 10,00

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