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Anfrage: Sachstand rund um die SG Rüppurr

Anfrage

  1. Wieso wurde die Prüfung, ob naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen auf dem ehemaligen Gelände des DJK Rüppurr realisiert werden können, erst jetzt eingeleitet?
  2. Wann wurde der Umweltbericht in Auftrag gegeben und wann ist mit konkreten Ergebnissen zu rechnen?
  3. Wurden in Bezug auf die durch die überarbeitete Planung verursachten geringen Abstände zwischen Sport- und Bahnflächen mittlerweile Abstimmungen mit der Deutschen Bahn getroffen und wann ist diesbezüglich mit konkreten Ergebnissen zu rechnen?

Sachverhalt/Begründung

Im Sommer 2018 haben die Sportvereine Rüppurrer Fußballgesellschaft 04, DJK Grün-Weiß Rüppurr und FSV Alemannia Rüppurr fusioniert. Zu diesem Zweck muss das Areal des gemeinsamen Standorts am Brunnenstückweg fertiggestellt und nutzbar gemacht werden. Der Fusion ging am 20. Juli 2017 der gemeinderätliche Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan „Sport- und Freizeitflächen am Brunnenstückweg“ voraus. Am 18. Mai 2021 folgten wiederum die gemeinderätliche Zustimmung zur Entwicklung des 1. Bauabschnitts und im Rahmen der Beratungen zum Doppelhaushalt 2022/2023 am 7. und 8. Dezember 2021 die Freigabe von Mitteln zur Realisierung dieses Bauabschnitts.

Eine flächen- und ressourcenschonende Planung bei sämtlichen Bauvorhaben ist selbstverständlich im Sinne der CDU-Fraktion. Allerdings kann in Bezug auf das Gesamtvorhaben rund um die SG Rüppurr von einem hohen Flächenverbrauch nicht die Rede sein. Schließlich gerät die Tatsache viel zu oft in den Hintergrund, dass zum einen auf dem ehemaligen Gelände des DJK Rüppurr Sportanlagen und Vereinsgelände im Umfang von rund 17.000 m² aufgegeben werden, die der Renaturierung überlassen werden. Zum anderen werden auf dem ehemaligen Gelände der FSV Alemannia Rüppurr zusätzlich noch einmal etwa 19.000 m² abgetreten, die dem Wohnungsbau zugeführt werden.

Auch ohne die von der Stadtverwaltung – ohne Auftrag oder Kenntnis durch den Gemeinderat – in Auftrag gegebene „überarbeitete Planung“ (https://www.karlsruhe.de/mobilitaet-stadtbild/stadtplanung/bebauungsplanung/bpl-sport-und-freizeitflaechen-am-brunnenstueckweg) hätte es sich aufgrund der Fusion von drei Sportvereinen an drei verschiedenen Standorten zu einem Sportverein an einem einzigen Standort um ein flächenschonendes Vorhaben gehandelt, dem der Gemeinderat durch Mehrheitsbeschlüsse im Übrigen auch zugestimmt hat. Mit der überarbeiteten Planung sollen der SG Rüppurr vom nördlich angrenzenden Grundstück 24.545 m² zur Sportflächenerweiterung zur Verfügung gestellt werden. Dieser Fläche stehen rund 36.000 m² auf den ehemaligen Arealen der Alemannia und des DJK gegenüber, auf die die SG Rüppurr zukünftig verzichtet. Insgesamt tritt der Sportverein also 12.545 m² ab. Dieser Verzicht auf Flächen verdient Anerkennung und kann in der öffentlichen Diskussion nicht oft genug betont werden.

Laut Auskunft der Stadtverwaltung verunmöglicht die überarbeitete Planung die Realisierung von naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen am vorhandenen Standort (Brunnenstückweg). Vielmehr verursacht diese überarbeitete Planung sogar eine weitere zeitliche Verzögerung auf Kosten der Sportvereine, nachdem ihre Fusion bereits im Jahr 2018 unter der Voraussetzung erfolgt ist, ihnen am Brunnenstückweg geeignete Flächen herzurichten. Zudem lag die überarbeitete Planung der Öffentlichkeit bereits im Dezember vergangenen Jahres vor. Spätestens seit diesem Zeitpunkt hätten naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen an einem anderen Standort gefunden werden müssen.

Wieso wird die Überlegung, den Ausgleich beispielsweise mithilfe der renaturierten Flächen des DJK herzustellen, laut Auskunft der Stadtverwaltung erst jetzt angestellt? Wann wurde der Umweltbericht in Auftrag gegeben und ab welchem Datum ist mit der Vorlage konkreter Ergebnisse zu rechnen? Weiterhin ist für uns von übergeordnetem Interesse, ob mittlerweile Abstimmungen mit der Deutschen Bahn getroffen wurden, die durch die überarbeitete Planung notwendig wurden, da darin zwischen Sport- und Bahnflächen nur geringe Abstände eingeplant werden.

Unterzeichnet von:
Stadtrat Detlef Hofmann
Stadträtin Bettina Meier-Augenstein
Stadtrat Sven Maier
sowie CDU-Gemeinderatsfraktion