Verschollene und wiederentdeckte(?) Skulpturen aus der Zeit vor der Bundesgartenschau 1967



  1. Welche Erkenntnisse (einschl. Beurteilungen des Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau des KIT und des Stadtarchivs) hat die Stadtverwaltung über die in Bauhöfen des Gartenbauamtes gefundenen Skulpturen und andere historischen Fundstücke?
  2. Hat die Stadtverwaltung Kenntnisse über weitere historische Fundstücke in Bauhöfen, Archiven der Stadtverwaltung?
    Wenn nein: hält es die Stadtverwaltung für zielführend, Bauhöfe, Archive u. a. systematisch nach verschollenen Fundstücken zu durchforsten?
    Wenn nein: warum nicht?
  3. Wann werden die Ergebnisse der o.g. Anstrengungen, einschl. Bilder der Fundstücke im Kulturausschuss präsentiert?    
Sachverhalt / Begründung:

Spätestens in den 1960er Jahren galt in Karlsruhe und anderswo historische Bausubstanz nicht viel, wie es der Abbruch der Ruinen von Ständehaus und Hoftheater dokumentiert. Vor allem im Zuge der Vorbereitungen für die Bundesgartenschau, jenem „sommerlangen Fest‘, mit dem die Stadt 1967 das Ende der Wiederaufbauphase feierte, griffen die Umgestaltungsmaßnahmen entscheidend in die gewachsenen Strukturen der historischen Parkanlagen um das ehemalige Residenzschloss und des Stadtgartens ein. Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken wurden ihrer bei der Entstehung bewusst gewählten und gestalteten Umgebung beraubt, indem man sie mehr oder weniger beliebig versetzte, beseitigte oder in Bauhöfen lagerte, wo sie schließlich in Vergessenheit gerieten oder verlorengingen.

Mittlerweile erfuhr die Grüne Gemeinderatsfraktion auf Anfrage, dass in Bauhöfen des Gartenbauamtes Skulpturen und weitere historische Fundstücke „wiederentdeckt“ wurden. Uns wurde mitgeteilt, dass das Kulturamt mit verschiedenen, auch verwaltungsinternen Institutionen (KIT und Stadtarchiv) Kontakt aufnahm, um etwas über die historische und kulturelle Bedeutung dieser Fundstücke zu erfahren. Ziel der Anfrage ist es, den aktuellen Sachstand dieser Bemühungen zu erfahren.

Unterzeichnet von:


Michael Borner, Renate Rastätter, Thorsten Frewer, Christine Weber,
Dr. Clemens Cremer, Zoe Mayer, Niko Riebel

Aus der Gemeinderatssitzung vom 22.06.21:

Wir wurden über einen Teil, der auf dem Gelände der Zentralen Werkstätten Litzenhardstraße (Bulach) verwahrten Objekte informiert. Über die Situation dieser Gegenstände wird in einer der nächsten Kulturausschusssitzungen berichtet. Das Thema wird uns noch weiter beschäftigen und wir bleiben am Ball.

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