Foto: Hertweck / Stadt Karlsruhe

Sondersitzung des Gemeinderates: „Solidarität mit der Ukraine“

Der Gemeinderat erklärt sich in einer einstimmig verabschiedeten Resolution solidarisch mit den Menschen in der Ukraine.

Link zum Resolutionstext des Gemeinderats: TOP 1

Redebeitrag von Dr. Iris Sardarabady zu TOP 2: Der Krieg in der Ukraine – Bericht zur Situation in Karlsruhe

Sehr geehrte erste Bürgermeisterin, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen, 

zuerst einen herzlichen Dank an die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, die seit Wochen äußerst schwierigen Herausforderungen gegenüberstehen und mit großem Einsatz nach Lösungen suchen. 

Gut, dass wir dabei auch auf die etablierte und leistungsstarke Ehrenamtsstruktur der Flüchtlingshilfe Karlsruhe zurückgreifen können.  

Überwältigend ist auch das enorme bürgerschaftliche Engagement der Karlsruher*innen: Etliche Menschen nehmen privat Geflüchtete bei sich auf. Vielen Dank an dieser Stelle an die vielen hilfsbereiten Menschen!  

Diese gelebte Solidarität ist beeindruckend und die Privatpersonen übernehmen dabei eine große Verantwortung: Es kommen Menschen, Menschen, die extrem belastet, teilweise traumatisiert sind, die nicht nur ein Dach überm Kopf, sondern auch Verständnis, Empathie und Verlässlichkeit brauchen. Und das nicht nur für eine oder zwei Wochen, sondern vermutlich über Monate.  

Ehrenamt und Hilfsbereitschaft sind unerlässlich, insbesondere in Krisensituationen, in der Verantwortung steht jedoch in erster Linie der Staat, hier in Karlsruhe die Stadtverwaltung, die nun Strukturen für eine dauerhafte Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten schaffen muss.  

Die Frage wird sein, ob die vorhandenen Ressourcen dieser neuen und zusätzlichen Aufgabe gewachsen sind oder ob man nachsteuern muss –  um Überlastungen auf allen Ebenen zu vermeiden, aber auch um Bedarfe ähnlicher Zielgruppen im Bereich Wohnraum, Arbeit, Bildung, Aufenthalt nicht aus den Augen zu verlieren. Wir sind gerne bereit, die notwendigen Entscheidungen mitzutragen.  

Wir werden in Zukunft auch ohne Kriege allein wegen der Klimakrise und ihren Folgen große Migrationsbewegungen erleben. Auch dabei sind wir auf die Hilfsbereitschaft, das bürgerschaftliche Engagement, aber auch auf funktionierende tragfähige Strukturen angewiesen.  

Uns ist es wichtig, Geflüchtete zu unterstützen, egal woher sie kommen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir die solidarische Stadtgesellschaft ohne Ausgrenzungen und Diskriminierungen weiterentwickeln. Das betonen auch die Sachkundigen Einwohner*innen im Migrationsbeirat.  

Die Bewältigung dieser aktuellen Krise könnte dabei, wie die Resolution nahelegt, ein Lehrstück sein für die Weiterentwicklung unserer Haltung gegenüber Geflüchteten auch außerhalb Europas: Die Würde aller Menschen ist unantastbar.  

Vielen Dank. 

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