GRÜNE verurteilen „Jagd“ auf Radfahrer/innen
Die Grüne Gemeinderatsfraktion Karlsruhe übt heftige Kritik an den Ausführungen des Amtes für Bürgerservice und Sicherheit, das den Radfahrerinnen und Radfahrern in Karlsruhe die alleinige Schuld für die hohen Unfallzahlen zuschreibt. „Bevor hier fragwürdige Schlüsse gezogen werden, muss erst einmal die Analyse der Radunfälle mit ihren Häufungsschwerpunkten auf den Tisch. Dann muss sachorientiert und ideologiefrei nach Lösungen gesucht werden, die Ursachen zu beheben. Mit einer einseitigen Schelte auf vermeintliche Radrow-dies wird dem Radverkehr dagegen ein Bärendienst erwiesen. Das widerspricht klar dem vom Gemeinderat einstimmig verabschiedeten Radverkehrskonzept, das ein gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer fordert“ erläutert Stadtrat Tim Wirth die Position der GRÜNEN. „Alle, die in Karlsruhe viel mit dem Rad unterwegs sind, wissen, wie häufig auch ungeduldige und aggressive Autofahrer gefährliche Situationen im Straßenverkehr herbeiführen. Eine einseitige Schuldzuweisung zu Lasten der Radfahrer ist hier absolut fehl am Platze.“ ergänzt Stadtratskollege und Vielradfahrer Klaus Stapf .
Mit dem Satz „Null Toleranz gegenüber Radfahrern“ dreht der Chef des Amtes ‚Bürgerservice und Sicherheit‘ gewaltig an der Aggressionsschraube im Straßenverkehr.“ „Durch ein solches ‚Halali‘ heizt man die Konflikte zwischen den Verkehrsarten erst so richtig an.“ begründet Wirth seine Vorbehalte gegenüber der jetzt gestarteten Disziplinierungsaktion.
Dabei geht es den GRÜNEN nicht darum Verkehrsverstöße zu legitimieren. „Es muss alles dafür getan werden, dass die Radfahrer/innen sich sicher und auf legalen Wegen im Straßenraum bewegen- doch genau dafür ist bislang noch viel zu wenig geschehen“, meint Wirth, und spricht damit den radgerechten Umbau von Kreuzungen und die Radrouten an. „Eine solche Kampagne an den Anfang des neuen Karlsruher Radzeitalters zu stellen, heißt das ‘20-Punkte-Programm‘, das einstimmig vom Gemeinderat angenommen wurde, auf den Kopf zu stellen.“
Zudem müsse man bei Betrachtung der dass der Zahl der auf dem Rad verunglückten Kinder um satte 30% zugenommen hat. „Dies spricht dafür, sich mehr darauf zu konzentrieren Aggression aus dem Straßenverkehr herauszunehmen, denn Kinder lassen sich nun mal nicht verkehrsgerecht Programmieren. Rücksichtnahme durch die ‚stärkeren‘ im Verkehr ist für Kinder überlebenswichtig“, so Tim Wirth.
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