Interfraktioneller Antrag SPD/GRÜNE/KAL:

Interfraktioneller Antrag SPD/GRÜNE/KAL:

Kein Insektizideinsatz gegen Waldmaikäfer auf Gemarkung Karlsruhe

Antrag:

  1. Die Stadt Karlsruhe setzt 2007 auf stadteigenen, bewaldeten Flächen keine Insektizide gegen Waldmaikäfer ein.
  2. Die Stadt Karlsruhe tritt bei den zuständigen Behörden dafür ein, dass auf bewaldeten Flächen der Gemarkung Karlsruhe 2007 kein Insektizideinsatz gegen Waldmaikäfer durchgeführt wird.
  3. Die Stadt Karlsruhe beauftragt die Untere Forstbehörde, eine Vorher-Nachher-Untersuchung durchzuführen und ausgewählte Flächen zu dokumentieren: aktueller Zustand von mit Engerlingen hoch belasteten Flächen und Zustand in den nächsten drei Jahren (Erfassung in Bildern und Tabellen)
  4. Die Stadt Karlsruhe beauftragt die Untere Forstbehörde, über die aktuelle Verbreitung des Waldmaikäfers auf bewaldeten Flächen der Karlsruher Gemarkung zu berichten und naturnahe waldbauliche Maßnahmen zum Umgang mit der Maikäferpopulation aufzuzeigen. Im zuständigen Ausschuss stellen Fachleute aus den Reihen der Naturschutzverbände zudem ihre Erkenntnisse über Ursachen der fehlenden Naturverjüngung vor.

Sachverhalt/Begründung:

Derzeit plant die Landesforstverwaltung den flächigen Einsatz unspezifisch wirksamer Insektizide im Hardtwald für das Frühjahr 2007. Aufgrund der besonderen Be-deutung des Hardtwalds als FFH-Gebiet und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie als Erholungsgebiet und als Standort eines Wasserwerks ist ein solcher Insektizideinsatz abzulehnen.
Der geplante Einsatz unspezifisch wirksamer Insektizide widerspricht den Grundsätzen einer naturnahen Waldbewirtschaftung. Insbesondere lassen sich derartige Pestizideinsätze nicht mit dem Ziel des Erhalts bzw. der Entwicklung naturnaher Waldbestände im FFH-Gebiet vereinbaren.
Für die fehlende Naturverjüngung und den schlechten Zustand vieler Eichen werden zudem von Naturschutzexperten Gründe wie Neophyten und Grundwasserabsenkungen genannt.

Unterzeichnet von:

Doris Baitinger, Thomas Müllerschön

Klaus Stapf, Bettina Lisbach

Lüppo Cramer, Dr. Eberhard Fischer

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 21.11.2006

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