Orientierungspraktikum für weibliche Studienberechtigte im Bereich Ingenieurwesen

Orientierungspraktikum für weibliche Studienberechtigte im Bereich Ingenieurwesen

Antrag:

Vor dem Hintergrund eines langfristig prognostizierten Ingenieurmangels bietet die Stadt Karlsruhe mit ihren Tochterunternehmen

  • ca. 5 – 10 weiblichen Studienberechtigten ein ½ jähriges Praktikum bei der Stadt und den städtischen GmbHs, um den Ingenieurberuf in der Praxis kennen zu lernen
  • den Teilnehmerinnen die Möglichkeit parallel die entsprechenden Schnupper-Vorlesungen der Karlsruher Hochschulen zu besuchen, um sich mit den theoretischen Anforderungen eines Ingenieurstudiums vertraut zu machen
  • eine Vergütung in Anlehnung an das „Freiwillige Soziale Jahr“ (FSJ)

Die pädagogische Begleitung des Praktikums orientiert sich an den Richtlinien des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ (FSJ).

Sachverhalt / Begründung:

Obwohl die Anzahl der Studienberechtigten voraussichtlich bis 2020 steigen wird, gibt es aktuell und auch mittelfristig einen Mangel an Ingenieuren. Neueste Untersuchungen des HIS (Hochschulinformationssystem) gehen davon aus, dass neue Interessengruppen erschlossen werden müssen, um langfristig den Bedarf an Ingenieuren decken zu können.

Neben der Anwerbung ausländischer StudentInnen und Förderung der ansässigen MigrantInnen sieht die HIS-Studie insbesondere weibliche Studienberechtigte als Zielgruppe.
Diese haben häufig gleich gute Leistungen in naturwissenschaftlichen Fächern wie ihre männlichen Kollegen, trauen sich aber selten ein Ingenieurstudium zu. Die von Studienanfängern generell geäußerten Infodefizite hinsichtlich der Studienanforderung und der künftigen Arbeitsmarktchancen werden im Technikbe-reich verstärkt durch die Tatsache, dass es an weiblichen Vorbildern mangelt.

Zwar sollten die Weichen für naturwissenschaftliches und technisches Interesse idealer Weise vor oder während der Schulzeit gestellt werden (s. hierzu unseren Antrag: erweiterte Berufsorientierung), jedoch werden entsprechende Maßnahmen erst in einigen Jahren greifen. In der Übergangszeit müssen schnell greifende Maßnahmen entwickelt werden, um den volkswirtschaftlichen Schaden zu begrenzen.

Durch Information der Karlsruher Schulen im Sekundarbereich II über das Projekt können potentielle Teilnehmerinnen durch ihre LehrerInnen direkt auf das Angebot hingewiesen und zur Bewerbung ermuntert werden.

Durch das Angebot setzt sich die Stadt Karlsruhe aktiv für den Abbau des Ingenieurmangels ein. Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit und zusätzliche Werbung bei Karlsruher Betrieben sollen möglichst viele Nachahmer in der Region generiert werden.

Unterzeichnet von:

Klaus Stapf                           Ute Schulze-Harzer

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 19.02.2008

Verwandte Artikel