Vorbereitungsklassen zum Erwerb der deutschen Sprache

Anfrage:

    • An welchen Schulen gibt es in Karlsruhe Vorbereitungsklassen?
    • Wie hat sich die Zahl der Vorbereitungsklassen in den letzten 3 Jahren entwickelt und von welcher weiteren Entwicklung ist auszugehen?
    • Warum gibt es in anderen baden-württembergischen Großstädten deutlich mehr Vorbereitungsklassen als in Karlsruhe?
    • Wie viel Lehr- und Betreuungspersonal steht pro Vorbereitungsklasse zur Verfügung bzw. wie viele Schülerinnen und Schüler werden pro Lehr- und Betreuungskraft betreut?
    • Welche Ausbildung bzw. welche Weiterbildung erhalten die LehrerInnen und BetreuerInnen von Vorbereitungsklassen?
    • Welche zusätzlichen personellen und sachlichen Ressourcen erhalten Schulen mit Vorbereitungsklassen von Land und Stadt?
    • Wie viel % der Kinder können gemäß den Erfahrungen der letzten Jahre wie vorgesehen nach einem Jahr in eine Regelklasse wechseln?
    • Was geschieht mit Kindern, bei denen dies pädagogisch noch nicht vertretbar ist?
    • Können Kinder mit Bedarf nach Beschulung in einer Vorbereitungsklasse auch während des Schuljahres aufgenommen werden?
    • Gibt es Wartezeiten für die Aufnahme in eine Vorbereitungsklasse und wie lang sind diese?
    • Wie viele Kinder und Jugendliche sind von solchen Wartezeiten betroffen?
    • Welche Angebote werden schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen zur „Überbrückung“ der Wartezeit gemacht?
    • Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung, um den hohen Bedarf an beraterischer Betreuung der Familien der SchülerInnen aus Vorbereitungsklassen zu decken?
    • Welche Möglichkeit sieht die Stadtverwaltung, um Schulen mit Vorbereitungsklassen einen erhöhten Umfang für – städtisch mitfinanzierte – Schulsozialarbeit zu gewähren?
  1. Welche Anschlussförderung ist für die beiden VAB-O-Klassen (Vorqualifizierung Arbeit und Beruf für Schüler ohne Sprachkenntnisse) für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an der Elisabeth Selbert-Schule und deren „Schulkoordinatorin“ nach dem Auslaufen der EFF-Mittel ab dem Sommer 2014 vorgesehen?

Sachverhalt/Begründung

Schulpflichtige Kinder, die im Zuge der Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU oder als Flüchtlinge nach Deutschland kommen und keine oder zu geringe Sprachkenntnisse für den Besuch einer Regelschule haben, werden in Baden-Württemberg in so genannte Vorbereitungsklassen aufgenommen. Diese Klassen sind altersgemischt und die SchülerInnen bringen unterschiedliche Sprach- und Bildungserfahrungen mit.

Ihre Betreuung und möglichst schnelle Sprachförderung ist für die dort tätigen LehrerInnen und BetreuerInnen eine anspruchsvolle Aufgabe – die einen zentralen Beitrag zur Integration dieser Kinder und ihrer Familien leistet. Auch wenn Kinder während des laufenden Schuljahres nach Karlsruhe ziehen, sollte daher eine Aufnahme in eine Vorbereitungsklasse ohne Verzug möglich sein.

Die Zahl der Vorbereitungsklassen ist in den einzelnen Großstädten in Baden-Württemberg sehr unterschiedlich (siehe Landtags-Drucksache 15/4749 vom 11. 02. 2014). Der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion liegen Informationen vor, nach denen es in Karlsruhe zu wenig Vorbereitungsklassen gibt und dass die dort tätigen Lehr- und Betreuungskräfte mit zahlreichen sozialberaterischen Fragen konfrontiert sind, die die SchülerInnen und ihre Familien belasten und deren Integration erschweren.

Daher möchten wir mit dieser Anfrage erfahren, ob in Karlsruhe ein Ausbaubedarf an Vorbereitungsklassen besteht und ob diese Klassen durch weitere – gegebenenfalls in die Verantwortung der städtischen Sozial- und Jugendbehörde fallende – Maßnahmen in ihrer ganzheitlichen Aufgabe unterstützt werden können.

Unterzeichnet von:

Dr. Christofer Leschinger         Dr. Dorothea Polle-Holl             Michael Borner

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 01.07.2014

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