Coffee und Food to-go: Mehrweg statt Einweg

Die GRÜNEN im Gemeinderat beantragen, dass die Stadtverwaltung wirkungsvolle Lösungsstrategien für eine Verringerung von Einwegbehältnissen für Heißgetränke und frisch zubereitete Speisen entwickelt. Es geht ihnen dabei nicht nur um „Coffee-to-go“-Pappbecher, sondern um das Gesamtproblem der Einwegbehältnisse.

„Erfreulicherweise gibt es mittlerweile in vielen Städten erste Ansätze, um die Flut der Einwegbehältnisse zu verringern und Mehrwegsysteme zu fördern – mit unterschiedlichem Erfolg. Es sollte deshalb zunächst analysiert werden, welche Maßnahmen ergriffen werden, wer diese initiiert und wie die Umsetzung erfolgt“, so Stadträtin Renate Rastätter. „Auf dieser Grundlage ist zu bewerten, welche Möglichkeiten erfolgversprechend erscheinen und gleichzeitig den bestehenden Hygieneanforderungen genügen“, ergänzt Stadträtin Zoe Mayer. „Vielleicht müssen auch völlig neue Ansätze und Strategien entwickelt werden.

“Angesichts des Ausmaßes des Problems wird es nach Auffassung der GRÜNEN keine einfachen und schnell umsetzbaren Lösungen geben. „Die Zahl der Betriebe, die warme Getränke und Speisen in Pappbechern sowie Styroporbehältnissen anbieten, ist in den letzten Jahren enorm gestiegen und wächst nach unserem Eindruck noch weiter an. „Es gehört längst zur gesellschaftlichen Normalität, Heißgetränke und frische Speisen unterwegs zu trinken und zu verzehren oder zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen. Deshalb ist trotz wachsender Kritik an den negativen Umweltauswirkungen – wachsende Müllberge, großer Ressourcenverbrauch und hohe CO2-Belastung – der Verbrauch an Pappbechern und Wegwerf-Behältnissen noch nicht zurückgegangen“, bedauern die für Natur- und Umweltpolitik zuständigen Stadträtinnen der Fraktion.

Nach Einschätzung der GRÜNEN haben die bisherigen Initiativen vor allen dazu beigetragen, das öffentliche Bewusstsein über die negativen Umweltauswirkungen wachzurütteln und Verhaltensveränderungen anzustoßen. „Gewohnheiten, wie überall frisch zubereitete Kaffeespezialitäten kaufen und mitnehmen zu können, sind jedoch beharrlich“, erläutern Mayer und Rastätter. „Daher müssen vor allem positive Anreize gefunden werden.“ Sie verweisen auf das Modell der Stadt Freiburg: „FreiburgCup“ heißt der neue Mehrwegbecher aus spülmaschinenfestem Kunststoff, der für einen Euro Pfand in den teilnehmenden Filialen von Cafés und Bäckereien mitgenommen und dort wieder zurückgegeben werden kann. Die Akzeptanz sei sehr groß bei den Betrieben, die sehr viele Becher angeschafft hätten. Allerdings habe sich gezeigt, dass die Becher noch zu selten benutzt werden. Befragte Studierende gaben oft an, dass sie den Becher zuhause vergessen hätten.

„Aufgrund dieser Erfahrungen wollen wir, dass Vorschläge sowie konzeptionelle Ideen aus der Stadtgesellschaft eingebunden werden. Betroffene Betriebe, Umweltverbände, und Organisationen wie der Stadtjugendausschuss sollten gemeinsam daran arbeiten, Mehrweg statt Einweg zu fördern“, so die beiden Stadträtinnen abschließend.

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