Anfrage:
- Ist eine Bürger*innenbeteiligung zur neuen Möblierung des Marktplatzes geplant? Wenn ja, wann soll diese stattfinden?Falls eine Bürger*innenbeteiligung stattfinden soll:
- Welches Ziel hat die geplante Bürger*innenbeteiligung?
- Gibt es zum Ablauf der Bürger*innenbeteiligung bzw. dazu, wie „Mei-nungen eingeholt werden“ und wie sich diese Meinungen auswirken, bereits ein Konzept?
- Wie wird gewährleistet, dass die Meinungen von Frauen und Männern jeweils hälftig in die Auswertung der Bürger*innenbeteiligung einfließen?
- Wird die Verwaltung verschiedene Banktypen und Leuchten aufstellen, sodass eine Meinungsbildung nicht nur die Möglichkeit der Zustimmung oder der Ablehnung enthält, sondern eine differenzierte Meinungsbildung möglich ist?
Sachverhalt/Begründung
Die gänzlich neue Möblierung der Innenstadt und des Marktplatzes stellt für die Bürger*innen einen sehr wichtigen Schritt dar – insbesondere nach über zehn Jahren Bautätigkeit in der Innenstadt. Der Marktplatz wird auch als „das Wohnzimmer Karlsruhes“ bezeichnet. Wie stark sich die Bürger*innen mit ihrer Stadt identifizieren können, hängt mit davon ab, ob ihnen die Gestaltung des Marktplatzes gefällt bzw. ob und wie sie bei der Gestaltung mitreden konnten.
Bei der Möblierung – bei Bänken und Lampen – können die Bürger*innen relativ einfach mitreden und sind ganz direkt davon betroffen. Dabei geht es um den Geschmack, aber auch um praktische Erwägungen. Die Aufenthaltsqualität hängt in unterschiedlicher Weise je nach Alter, Größe und Geschlecht davon ab, wie gut jemand auf den Bänken sitzen kann und welchem Zweck sie dienen (z.B. sitzen, Taschen abstellen, Babys stillen usw.).
Bänke erfüllen eine wichtige Funktion: Sie wirken einladend oder auch nicht, sie füllen einen Platz mit Leben und mit Geruhsamkeit. Bänke laden auch Menschen ein, in die Stadt zu kommen, die z.B. gehbehindert sind, die sich einfach mal ausruhen wollen, die kleine Kinder haben und Menschen, die das pulsierende Leben, die Architektur, die Sichtachsen in Karlsruhe genießen wollen. Insbesondere in den immer heißer werdenden Sommerzeiten ist eine Möglichkeit auszuruhen wichtig.
Bänke erfüllen eine soziale Funktion der Begegnung mit der Stadt und mit anderen Menschen.
Die bisher favorisierte Bank Comunitario sieht zwar modern aus, ist aber nach Meinung einiger Bürger*innen hinsichtlich der Funktionalität nicht geeignet (die Rücklehne zu kurz, wenn mehrere Personen darauf sitzen wollen, sowie eine zu niedrige Sitzfläche mit zu breiten Ritzen ).
Bei den Lampen geht es sowohl um die Optik der neuen LED-Stelen als auch um objektive und subjektive Sicherheitsfragen.
Die Verwaltung hat die schwierige Aufgabe, die unterschiedlichen Bedürfnisse auf einen Nenner zu bringen und damit einen Kompromiss zu finden. Bei der Auswahl der Bänke sind die Bedürfnisse der Älteren Generation und von Menschen mit körperlichen Einschränkungen besonders wichtig, weil sie in stärkerem Maße auf die Möglichkeit des Ausruhens angewiesen sind.
Aus diesen Gründen sollte die Chance ergriffen werden, hier eine breite und überzeugende Bürger*innenbeteiligung zu organisieren, die Alternativen zum Ausprobieren bietet und Lust auf Mitgestalten macht.
Unterzeichnet von:
Verena Anlauf Joschua Konrad Johannes Honné
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