Kommunale Entwicklungsarbeit

Rede von Jorinda Fahringer in der Gemeinderatssitzung am 22.06.2021 zu TOP 6

Unsere globale Wirtschaftsweise muss sich grundlegend ändern, damit alle Menschen faire Chancen erhalten. Mit dem Pariser Klimaabkommen und den globalen Nachhaltigkeitszielen ist dafür der Rahmen gesetzt. 

Wir machen hier in Karlsruhe zwar nicht die globale Strukturpolitik, können aber unsere Verantwortung als Kommune im Rahmen der „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ wahrnehmen – und das nicht nur am Papier. 

Dabei ist der Ausbau der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit der Stadt Karlsruhe ein Schritt, den wir GRÜNE gerne unterstützen. Die Vorlagen heute zeigen, dass hier schon sehr viel auf den Weg gebracht wurde und wie viele zivilgesellschaftlichen Akteur*innen daran beteiligt sind. 

Herzlichen Dank an dieser Stelle an Ihr ehrenamtliches Engagement und die vielen Initiativen der Entwicklungspolitik, der entwicklungspolitischen Bildung und der Entwicklungszusammenarbeit! Danke auch an die Stadtverwaltung, für die Entwicklung des Grundsatzpapiers zur Zusammenarbeit, das wir GRÜNE gerne zur Kenntnis nehmen.

Entwicklungspolitisch können wir alle, oder besser auch jede*r einzelne von uns, auch dazu beitragen, dass Chancengleichheit und Nachhaltigkeit global gestärkt werden. 

Zum Beispiel, indem wir Fächerkaffee trinken. Den Kaffee gibt es im Weltladen hier in Karlsruhe. Er wird von Kleinbäuer*innen in Burundi produziert. Der Kaffee ist fair trade, die Bäuer*innen vor Ort haben sich in Genossenschaften organisiert und erhalten faire Bezahlung und mittlerweile ist der Kaffee auch Bio-Zertifizert. 

Die burundischen Bäuer*innen profitieren vom ökologischen Landbau und der Mischkultur rund um ihre Kaffeestauden, indem dort rundherum auch ihre Nahrungsmittel wachsen, die Artenvielfalt bleibt erhalten, der Kaffee hat eine bessere Qualität, der Ertrag ist höher und die Ernte üppiger. Das wäre ohne die Landespartnerschaft mit Burundi nicht möglich geworden. Und doch liegt es an uns, den Kaffee auch zu trinken. Mir schmeckt er, vielleicht ja Ihnen auch. 

Zwar wurde vom Hauptausschuss 2015 eine kommunale Projektpartnerschaft mit einer Kommune in Burundi abgelehnt. Die politische Situation war in den vergangenen Jahren sehr schwierig; die Möglichkeiten für Kooperationen scheinen sich unter dem neuen Präsidenten aber zu bessern. Wir GRÜNE befürworten den Ausbau der kommunalen Beziehungen zum Landespartnerland Burundi jedenfalls.

Ob wir in Sachen Kommunale Entwicklungszusammenarbeit weiterkommen, wird uns das Maß an den Kernindikatoren zeigen. Wir GRÜNE freuen uns auf die weiteren Schritte. Vielen Dank.

Es gilt das gesprochene Wort.

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