Antrag zur öffentlichen Vorberatung im Fachausschuss:
- Die Verwaltung prüft, unter welchen Bedingungen sich die Stadt und der Landkreis Karlsruhe der App „Region der Lebensretter“ anschließen können.
- Die Verwaltung klärt, welche Ressourcen, z.B. auch in Hinblick auf die dafür notwendige Software erforderlich sind.
- Dazu bringt sie das Thema in den Bereichsausschuss für den Rettungsdienstbereich Karlsruhe (Stadt und Landkreis Karlsruhe) ein.
Begründung/Sachverhalt:
Die App „Region der Lebensretter“ endet kurz vor den Toren der Stadt – dann, wenn man den Landkreis Rastatt verlässt.
Durch das Smartphone-basierte Ersthelfersystem können erwiesenermaßen in vielen Fällen bei plötzlichem Herzstillstand Leben gerettet werden. Es gelingt im Durchschnitt, dass innerhalb von fünf Minuten registrierte und geschulte Ersthelfer*innen erscheinen, mit der Reanimation beginnen und so das Rennen gegen die Zeit noch (viel eher) gewinnen können (siehe dazu die Antwort auf unsere Anfrage von 2019).
Mittlerweile wurde die „Region der Lebensretter“ von Freiburg aus über ganz Süd- und Mittelbaden bis einschließlich Rastatt ausgebaut. Auch im Raum Calw, Freudenstadt und anderen württembergischen Landesteilen existiert das lebensrettende System.
„Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen. Über 50.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand. Es kann jeden treffen: Junge und Alte, Sportler und Couch-Potatoes.
Bis der Rettungsdienst eintrifft – in Großstädten 7-9 Minuten nach dem Notruf, auf dem Land wesentlich später – sind die Überlebenschancen nur noch minimal.
Bereits nach kurzer Zeit treten irreversible Schäden im Gehirn auf. Nur etwa 10 bis15 Prozent der Patient*innen überleben – trotz der Fortschritte in der Notfall- und Intensivmedizin.“ (aus: https://regionderlebensretter.de/).
Wir beantragen eine Prüfung, unter welchen Bedingungen die Installierung einer solchen App für Karlsruhe und Karlsruhe-Land möglich ist, damit Karlsruhe, wie ganz Süd- und Mittelbaden, Teil der „Region der Lebensretter“ werden kann.
Für diese Prüfung muss eine enge Abstimmung mit den Rettungsdiensten erfolgen, denn die App kann nur erfolgreich sein, wenn sie sich nahtlos in die Rettungskette eingliedert und die verantwortlichen Träger hinter diesem System stehen.
Außerdem muss die Rettungsleitstelle entsprechend ausgestaltet und die Software muss der Lebensretter-App technisch gewachsen sein.
Unterzeichnet von:
Verena Anlauf, Niko Riebel, Jorinda Fahringer,
Christine Großmann, Renate Rastätter, Benjamin Bauer
Für den Ausschuss für öffentliche Einrichtungen (AföE) am 21. September 2023 erhielten wir die Rückmeldung, dass die Stadt das Anliegen grundsätzlich unterstützt. Es könne jedoch in der aktuellen Haushaltssituation nicht umgesetzt werden. In der Sitzung des AföE wurde besprochen, dass das die Idee im Bereichsausschuss* der Rettungsdienste weiter diskutiert werden soll. Denn zumindest für das erste Jahr werden für einen Beitritt Karlsruhes zur „Region der Lebensretter“ ehrenamtliche Aktive gebraucht. Über das Ergebnis der Diskussion im Bereichsausschuss* soll in einer AföE-Sitzung informiert werden.
*Der Bereichsausschuss besteht u.a. aus Vertreter*innen der Rettungsdienste, der Feuerwehr, der Noträzt*innen, der Krankenkassen. Er koordiniert das Rettungswesen.
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