Zukunft KMK und Neue Messe Karlsruhe

Zukunft KMK und Neue Messe Karlsruhe

Antrag:

  1. Karlsruhe und Stuttgart liefern sich eine letztlich aus Steuermitteln finanzierte Konkurrenz im Messegeschäft. Dies ist weder sinnvoll noch hin-nehmbar. Kooperationsmöglichkeiten werden derzeit auf Landesebene untersucht. Die Verwaltung stellt dem Gemeinderat dar, welche Kooperationsmöglichkeiten gesehen werden. Dabei wird das Augenmerk auf eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der NMK gesetzt.
  2. Auch eine Verschmelzung der Landesmessen Stuttgart, Karlsruhe und Friedrichshafen wird auf Landesebene untersucht und sollte für Karlsruhe kein Tabu sein. Durch eine abgestimmte Landesmessepolitik könnten die jeweiligen Stärken genutzt werden und alle Standorte profitieren. Die Verwaltung stellt dem Gemeinderat dieses Modell vor und legt dar, welche Möglichkeiten zur Defizitreduzierung sich daraus für die KMK ergeben können.
  3. Die 3. und 4. Halle werden wenig bis sehr selten (4.Halle) genutzt. Die Verwaltung untersucht weitere Nutzungsmöglichkeiten zur Erhöhung der Auslastung und stellt diese dem Gemeinderat vor. Dabei werden auch Vermietung oder Verkauf zumindest der 4. Halle nicht tabuisiert.
  4. Ein Verkauf der NMK (Privatisierung) scheint auf Grund des hohen jährlichen Defizits unmöglich. Die Verwaltung stellt dem Gemeinderat dar, ob und gegebenenfalls in welcher Form (weitere Gesellschafter, Verkauf) und unter welchen Bedingungen Chancen für eine weitergehende Privatisierung der NMK bzw. KMK bestehen.

Sachverhalt/Begründung:

Trotz teurer Gutachten gelingt es der KMK nicht, die hohen jährlichen Verluste deutlich zu verringern. Auch der neue Businessplan wird verfehlt.
2004 bis 2006 wurde die KMK mit 43 Mio. € unterstützt, dazu wurde inzwischen ein Darlehen für die Instandsetzung des Geschäftes in Höhe von 20 Mio. € aus dem Jahr 2003 in Eigenkapital gewandelt und ist so für die Stadt ebenfalls verloren.

Die Stadt Karlsruhe steht nun vor der Situation, vermutlich auch weiterhin jährlich ca. 13 Mio. € für den Betrieb zusätzlich Investitionsmassnahmen zuschießen zu müssen. Die bekannte Zuspitzung des Messegeschäfts – die angebotene Fläche steigt doppelt so schnell wie die Nachfrage – und die Eröffnung der Landesmesse auf den Fildern lassen auch keine Besserung für die Zukunft erwarten.

Leider haben sich die Gutachter mit diesen Problemen nicht beschäftigt. Der Aufsichtsrat der KMK will sich im März mit diesen Fragen und einer weiteren Weichenstellung zur zukünftigen Entwicklung von KMK und NMK befassen.

Um die hohen Defizite deutlich zu verringern, müssen nun auch bisher nicht in Betracht gezogene Wege untersucht werden. Zu diesen sollten sich auch der Gemeinderat und die Stadt Karlsruhe als Gesellschafterin positionieren

Unterzeichnet von:

Klaus Stapf                     Andreas Ruthardt

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 19.02.2008

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