Antrag
- Die Verwaltung legt dem Gemeinderat ein ämterübergreifendes Konzept aller mit der Zubereitung von Essen befassten Stellen der Stadt Karlsruhe vor. Im Konzept wird dargestellt, wie der Anteil an biologischen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln in den zubereiteten Essen schrittweise erhöht werden kann.
- Das Konzept wird in einer Projektstruktur erarbeitet mit dem Ziel, den Anteil der bei der Essenszubereitung verwendeten biologisch produzierten Lebensmittel in einem ersten Schritt auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen.
- Im Rahmen des Konzepts wird dargestellt, ob und in welchem Umfang die bisher dafür zur Verfügung gestellten Budgets ausreichend sind bzw. welches Budget zukünftig für welchen Bereich notwendig ist.
Sachverhalt/Begründung
Die Vorteile biologischer, regionaler und saisonaler Lebensmittel sind bekannt und müssen an dieser Stelle nicht erneut aufgelistet werden. Es ist daher sinnvoll, im Rahmen des rechtlich Möglichen und wirtschaftlich Vertretbaren bei der Gemeinschaftsverpflegung eine Veränderung hin zu einem höheren Anteil an biologisch produzierten Lebensmitteln in den zubereiteten Essen zu bewirken.
Aus unserer Sicht könnte dieses zum Beispiel durch die Bildung eines Einkaufsverbunds all dieser Akteure (bessere Einkaufspreise) und zum anderen durch die Erarbeitung eines gemeinsamen Konzepts, das die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aufgreift, erreicht werden. Auch die Inhalte diesbezüglicher Ausschreibungen könnten dabei in den Fokus genommen werden.
An der Erarbeitung eines solchen Konzepts, könnten sich z.B. die allgemeine Verwaltung, das Hauptamt, das Schul- und Sportamt und die Sozial- und Jugendbehörde beteiligen. Die Verwaltung sollte in der Beantwortung des Antrags auch die Erfahrungen von Kommunen wie München oder Freiburg einbeziehen, die schon seit längerem einen hohen Prozentanteil von biologischer Kost (über 50 Prozent) anbieten.
Das Projekt „Bio für Kinder“ in München hat kürzlich nach sechs Jahren eine Bilanz vorgestellt, die zeigt, wie Bio-Produkte in der bayrischen Landeshauptstadt bei bislang 32 Vorschuleinrichtungen und Schulen erfolgreich eingeführt werden konnten. Das Referat für Gesundheit und Umwelt der Stadt München und der durchführende Projektpartner „tollwood“ kommen zu dem Fazit: „100 Prozent Bio-Verpflegung in Kindergarten und Schule ist machbar und finanzierbar.“ Es liegen dazu umfangreiche und sehr gut dokumentierte Daten vor. Mehrpreise beim Einkauf wurden bzw. werden für einen bestimmten Zeitraum von Sponsoren übernommen.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach Dr. Dorothea Polle-Holl Dr. Christofer Leschinger Alexander Geiger Johannes Honné
Der Antrag wird wegen umfangreicher Recherchen erst in der September-Sitzung des Gemeinderates behandelt
Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 23.09.2014
Aus der Gemeinderatssitzung am 26.04.2016:
Die Antwort der Stadt lautet, dass die Mehrkosten bei einem Bio-Anteil der Mahlzeit von 25 % 0,20 € betragen würden. Jetzt wollen wir schrittweise in die Umsetzung zu einer nachhaltigeren Essensversorgung bei der Stadt Karlsruhe gehen.
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