GRÜNE wollen 25 % Bioanteil bei der Schul- und Kitaverpflegung einführen

Bereits im April 2016 hatte die Stadtverwaltung dem Gemeinderat aufgrund eines GRÜNEN Gemeinderatsantrags eine umfangreiche Konzeption zur Einführung von Bioprodukten bei der Mittagsverpflegung in städtischen Kantinen und Mensen vorgelegt. Sie enthielt die Empfehlung, mit 25 % Bioanteil einzusteigen, wobei die Mehrkosten pro Essen als sehr gering beziffert wurden. Da dieser Beschlussvorschlag nur eine Kenntnisnahme enthielt, greifen die GRÜNEN jetzt das Thema Bioverpflegung in städtischen Einrichtungen erneut mit einem Antrag auf.

Wegen des hohen Stellenwerts für eine gesunde und nachhaltige Mittagsverpflegung für Kinder wollen die GRÜNEN bereits ab den nächsten Vergabeentscheidungen für die Lieferungen von Schulessenmit der Einführung eines 25%igen Bioanteils beginnen.
Sie verweisen darauf, dass bundesweite Studien seit längerer Zeit belegen, dass die Ernährung von Kindern oft nicht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung im Bereich Kinderernährung entspricht. „Viele Kinder essen zu süß, zu fett und zu wenig Obst, Gemüse und Salate. Da immer mehr Kinder Ganztagseinrichtungen besuchen, kann die Stadt mit einem gesunden Mittagsessen mit Bioprodukten einen positiven Beitrag zur gesundheitlichen Prävention und zur Ernährungsbildung von Kindern leisten“, so Stadträtin Renate Rastätter, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. Zudem sei „Nachhaltigkeit“ eine der fünf übergeordneten Leitperspektiven in den neuen Bildungsplänen, wozu maßgeblich auch eine gesunde und klimagerechte Ernährung gehört.

„Erkenntnisse aus vielen anderen Städten zeigen, dass die Einführung eines 25%igen Bioanteils an Mittagessen in Kitas, Horten und Schulen durch eine geschickte Speise- und Menüplanung kostenneutral erfolgen kann“, erläutert Stadträtin Zoe Mayer, zuständig für Verbraucherschutz. „Voraussetzung dafür ist, dass konsequent regionale und saisonale Produkte verwendet und tierische Produkte wie Fleisch maßvoll eingesetzt werden.“ Dies würde auch den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sowie der Klimagerechtigkeit entsprechen.

Ein Aufschlag auf die kürzlich vom Gemeinderat gegen die Stimmen der GRÜNEN beschlossene Preiserhöhung beim Schulessen kommt für die GRÜNEN aber nicht infrage. „Ganz abgesehen davon, dass dadurch die Belastung der Eltern weiter ansteigen würde, wäre eine erneute Preiserhöhung kontraproduktiv für die breite Akzeptanz, die für ein solches Vorhaben notwendig ist“, so die beiden Stadträtinnen. „Wir plädieren aber für eine Motivationskampagne für Bio-Essen, die ohnehin für die ganze Stadtgesellschaft wertvolle und wichtige Impulse liefern könnte.“ Um die Qualität und Akzeptanz des Schul- und Kitaessens dauerhaft zu sichern und bedarfsgerecht zu optimieren, setzen sich die GRÜNEN dafür ein, dass die Qualitätsstandards in regelmäßigen Abständen evaluiert werden. „Dabei sollen auch SchülerInnenbewertungen und Rückmeldungen von Eltern berücksichtigt werden“, so Mayer und Rastätter, „denn auf deren Beurteilung kommt es an.“

Für die weitere Entwicklung des Einsatzes von Bioprodukten in städtischen Einrichtungen wäre es aus Sicht der GRÜNEN zudem hilfreich, dass die Stadt sich dem bundesweiten Bio-Städte-Netzwerk anschließt, zu dem etwa Nürnberg, Darmstadt, Heidelberg und Bremen gehören. „Die Vernetzung und der Informationsaustausch können dazu beitragen, dass Ziele wie eine kommunale Förderung des Biolandbaus und die Förderung von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen erfolgreicher umgesetzt werden können“, so die beiden GRÜNEN Stadträtinnen abschließend.

Verwandte Artikel