GRÜNE zur Moschee-Debatte in Karlsruhe

Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion steht dem Bau einer Moschee in Karlsruhe grundsätzlich offen gegenüber. „Karlsruhe ist eine Großstadt, in der viele Menschen mit muslimischem Glauben leben. Diesen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sollte die Möglichkeit gegeben werden, hier eine adäquate Gebetsstätte zu bauen“, erläutern die Fraktionsvorsitzenden Ute Leidig und Johannes Honné. Das Vorpreschen der CDU gegen eine Moschee in Karlsruhe habe zu einer Spaltung in unserer Stadt geführt. Die provozierende Vorgehensweise und die jetzt öffentlich geäußerte Genugtuung über den Rückzug von Ditib verurteilen die GRÜNEN scharf. „Wir hätten uns Zeit und Ruhe für einen konstruktiven öffentlichen Diskurs zu diesem in der Gesellschaft umstrittenen Thema gewünscht. Das hat die CDU zunichte gemacht“, so Leidig und Honné.

Die GRÜNE Fraktion bedauert, dass Ditib sich nun darauf zurückgezogen hat, den Moscheebau am bisherigen Standort in der Oststadt zu verwirklichen, im Gewerbegebiet an einer Stelle mit Hinterhof-Charakter. „Nachdem die Stimmung im Sommer durch die CDU aufgeheizt worden war, hatten wir es aber auch nicht für richtig gehalten, mit einer knappen Mehrheit im Gemeinderat eine Entscheidung für den Standort Mühlburg zu erzwingen“, legen Leidig und Honné dar. „Moscheebauten sind ein hochsensibles Thema. Das erfordert einen weitgehenden Konsens in der Stadtgesellschaft.“

Nach Ansicht der GRÜNEN sollte durch einen offenen Diskurs zunächst Vertrauen zwischen den beteiligten Musliminnen und Muslimen und der übrigen Bevölkerung aufgebaut werden. Dazu gehört auch, kritische Punkte nicht unter den Tisch fallen zu lassen und offen mit Fragen umzugehen, die sich etwa aus möglichen Verflechtungen zwischen Ditib-Imamen und dem türkischen Staat ergeben.

„Wir wünschen uns eine repräsentative Moschee, die das Stadtbild von Karlsruhe in angemessener Form ergänzt und allen Musliminnen und Muslimen offen steht. Ein konstruktiver Diskurs darüber ist eine große Chance für das bessere Verständnis zwischen unseren türkisch-muslimischen Bürgerinnen und Bürgern und der weiteren Zivilgesellschaft“, so die GRÜNE Gemeinderatsfraktion abschließend.

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