GRÜNE begrüßen öffentliche Ablehnung des Lüpertz-Kunstprojekts durch Kulturbürgermeister Wolfram Jäger

Die Grünen stellen fest, dass sich nach der mehrheitlich gefassten Gemeinderatsentscheidung für eine additive künstlerische Ausgestaltung der U-Bahn mit Lüpertz Keramik-Tafeln eine breite Ablehnungsfront in der gesamten Karlsruher Kultur- und Kunstszene entwickelt hat. Diese wurde nicht zuletzt auch durch die öffentliche Kritik von Prof. Weibel ausgelöst.

„Wir begrüßen es, dass jetzt auch Kulturbürgermeister Wolfram Jäger öffentlich Stellung zum Lüpertz-Projekt bezogen und seine Ablehnung ausführlich begründet hat“, so Dr. Ute Leidig, Fraktionsvorsitzende der Grünen Gemeinderatsfraktion. „Durch die Stellungnahme wurde deutlich, dass die Mehrheit des Gemeinderats ein extrem umstrittenes Kunst-Projekt im öffentlichen Raum beschlossen hat, obwohl noch nicht einmal eine konzeptionelle Vorlage existierte. Es wurde quasi ein Blankoscheck für Kunst im öffentlichen Raum erteilt.“

 Auch bewerten es die Grünen positiv, dass Bürgermeister Jäger das Diskussionsergebnis der Kunstkommission erläuterte und aufzeigte, warum keine Abstimmung erfolgen konnte. „Die Kunstsachverständigen haben mit unserer Grünen Unterstützung die wesentlichen Kritikpunkte ausführlich dargelegt“, so Renate Rastätter, Grünen Mitglied der Kunstkommission. „Vor allem die fehlende demokratische und transparente Vorgehensweise stand dabei im Mittelpunkt der gemeinsamen Kritik. Es wurde gerügt, dass ohne demokratische Legitimierung sowie ohne fachliche Bewertung und Beurteilung, quasi durch die Hintertür, ein Privatprojekt im öffentlichen Raum umgesetzt werden sollte.“ Auch die mangelnde Passung zum Lichtkunstkonzept sowie die thematische Festlegung auf die biblische Schöpfungsgeschichte wurden sehr kritisch beurteilt.

„Es war insofern gerechtfertigt, dass keine formale Abstimmung erfolgte“, so Leidig und Rastätter. „Neben der fehlenden demokratischen Vorgehensweise lagen ja weder eine künstlerische Konzeption noch konkrete Entwürfe vor, wenn man von fünf Skizzen absieht, die uns gezeigt wurden.“

Für die Grünen drückt der mit 28 zu 17 Stimmen im Gemeinderat gefasste Beschluss eine äußerst fragwürdige Haltung gegenüber Kunst im öffentlichen Raum aus. Durch die klärenden Ausführungen von Bürgermeister Jäger sei nun auch bekannt, dass der Beschluss zudem formal ungerechtfertigt war.

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