Sachstandsbericht und Fortschreibung des Plätze- und Höfekonzepts für Karlsruhe unter klimatischen, sozialen und verkehrlichen Aspekten

Antrag

  1. Die Verwaltung legt einen Sachstandsbericht vor, wie die Plätze, Höfe und Passagen in der erweiterten Innenstadt (Mühlburger Tor bis Durlacher Tor, südlich bis Hauptbahnhof) derzeit gestaltet sind und wie diese vorwiegend genutzt werden.
  2. Die Stadtverwaltung schreibt das Konzept für die innerstädtischen Plätze, Höfe und Passagen aus dem Jahr 2003 fort mit dem Ziel, die Aufenthalts-qualität der erweiterten Innenstadt zu erhöhen. Dabei werden stadtklimati-sche Anforderungen ebenso berücksichtigt wie Erkenntnisse zum Zusam-menhang zwischen Gestaltung und subjektivem Wohl- und Sicherheitsempfinden. Bei der Konzeptentwicklung der Passagen bzw. Passagenhöfe werden Überlegungen über neu zu entwickelnde Wegebeziehungen für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen wie auch der Lieferverkehr einbezogen.
  3. Die Fortschreibung des Plätze- und Höfekonzeptes wird in einem öffentlichen Prozess mit Anwohner*innen, Einzelhändler*innen und Bürgervereinen durchgeführt.

Sachverhalt/Begründung

Im Jahr 2003 wurde ein umfangreiches Plätze- und Höfekonzept vorgestellt, das zum Teil umgesetzt wurde. Einige der Umsetzungen, wie die Gestaltung des Lidellplatzes oder des Kirchplatzes St. Stephan haben zu einer deutlichen Erhöhung der Aufenthaltsqualität geführt. Dieser Weg sollte nach Abschluss der Bauarbeiten in der Innenstadt konsequent fortgeführt werden.

Die Lebensbedingungen und Bedürfnisse der Besucher*innen und Anwohner*innen haben sich seit 2003 deutlich verändert. Die Innenstadt mit ihren Plätzen muss ganz unterschiedliche Bedarfe abdecken: u.a. Besuch der Innenstadt, um sich dort aufzuhalten, etwas zu erleben, sich zu treffen, verbunden mit Markt, Behördengang, Besorgungen und Einkäufen.

Die oberirdischen Bauflächen für die Kombilösung stehen absehbar wieder zur Verfügung, die City hat sich bereits nach Süden ausgedehnt und wird dies nach Fertigstellung der neuen südlichen Straßenbahntrasse in der Kriegsstraße weiterhin tun.

Die Folgen der Klimaerwärmung erfordern vor allem in der Innenstadt eine daran angepasste Gestaltung des öffentlichen Raumes mit mehr Beschattung, kühlende Wasserinstallationen etc.

Der Verkehr in der Innenstadt wird zunehmend von nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen geprägt, für die ausreichend Verkehrsflächen und Abstellmöglichkeiten – wo möglich, auch überdacht – zur Verfügung stehen müssen.

Nach der Fertigstellung beider Teile der Kombilösung muss grundsätzlich über eine neue Nutzung und Gestaltung der Innenstadt entschieden werden. Neben der angedachten Werbeanlagensatzung und dem bereits angekündigten Verkehrskonzept (siehe Vorlage 2018/0681 aus der Gemeinderatssitzung von November 2018), bietet es sich an, auch das vorliegende Plätze- und Höfekonzept einzubeziehen und fortzuschreiben, weil sich die Fragestellungen z.T. überlagern. Z.B. könnten neu entstehende Wegeverbindungen für verschiedene Nutzergruppen (Fuß-, Rad- und Lieferverkehr) durch Passagehöfe in deren mögliche Umgestaltung einfließen.

Unterzeichnet von:

Christine Weber, Tim Wirth, Zoe Mayer, Renate Rastätter, Michael Borner, Verena Anlauf

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 14.05.2019

Aus dem Gemeinderat vom 14.05.2019: Verwiesen in Planungsausschuss.

Verwandte Artikel