Anfrage: Sichtbarmachen der früheren Lokalbahntrasse von Durmersheim nach Spöck:

„Dreischienengleis“ am Ettlinger Tor, Originalgleise an der Technologiefabrik, Wartehalle am Hauptfriedhof

Anfrage

  1. Ist geplant, die ehemals am Ettlinger Tor eingerichtete Anlage „Dreischienengleis“ nach Abschluss der Bauarbeiten zur Kombilösung wieder zu installieren?
  2. In welchem Zeitrahmen und an welchem Standort soll dies erfolgen?
  3. Ist außerdem geplant, die Überreste der Originalschienen und Originalspur an der heutigen Technologiefabrik Karlsruhe mittels Informationstafeln aufzuwerten?
  4. Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung, die ehemalige Wartehalle der Karlsruher Lokalbahn am Hauptfriedhof in ihrer damaligen Funktion stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken?
Sachverhalt / Begründung:

Die Karlsruher Lokalbahn, im Volksmund „das Lobberle“ genannt, war eine meterspurige dampfbetriebene Schmalspurbahn, die von 1891 bis 1922 Durmersheim mit Spöck verband. Sie führte über Forchheim und Grünwinkel durch die Kapellenstraße zum Durlacher Tor, weiter durch die Haid-und-Neu-Straße am Hauptfriedhof vorbei über Staffort bis nach Spöck. 1937 wurde sie endgültig stillgelegt, ihre Gleise nach Hagsfeld dienten noch bis 1955 der Karlsruher Straßenbahn.
Erst 2001 wurden in der Kriegsstraße in der Nähe des Mendelssohnplatzes letzte Original-Gleise entfernt, (die bis 2011 am Ettlinger Tor als Technikdenkmal „Dreischienengleis“ zu sehen waren, siehe Abbildung). Letzte Reste der damaligen Gleise befinden sich noch an den alten Lade- und Entladestationen der Technologiefabrik, die seiner Zeit das Gebäude der Nähmaschinenfabrik Haid & Neu war.

Im Zuge der Baustelleneinrichtung für den Bau der Kombilösung wurde das „Dreischienengleis“ abgebaut. Da die Lokalbahn und ihre Gleisanlagen ein bedeutendes Zeugnis der frühen Karlsruher Nahverkehrsgeschichte ist, sollten sie im Stadtbild sichtbar bleiben. Eine gestalterische Aufwertung der Originalschienen an der Technologiefabrik wäre daher wünschenswert.

Im Zuge der Anfrage wollen die Antragsteller zudem wissen, ob und in welcher Weise im weiteren Verlauf der Strecke die ehemalige Wartehalle, die jetzt als InfoCenter am Hauptfriedhof genutzt wird, in ihrer damaligen Funktion stärker in das Licht der Öffentlichkeit gerückt werden könnte. Die Wartehalle wurde in den Jahren 1905–1906 von Friedrich Beichel vom städtischen Hochbauamt erbaut und gilt heute als Kulturdenkmal.

Unterzeichnet von:

Michael Borner       Aljoscha Löffler       Renate Rastättter
Verena Anlauf         Christina Bischoff    Zoe Mayer

Behandelt in der Gemeinderatssitzung am 22.12.2020.

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