GRÜNE fragen nach der Landwirtschaft im Stadtgebiet

Wie kann eine Umstellung auf mehr ökologische Bewirtschaftung gelingen?

Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion stellt eine gemeinderätliche Anfrage zur Entwicklung der Landwirtschaft auf dem Gebiet der Stadt Karlsruhe. Insbesondere möchte die Fraktion erfahren, wie sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche verändert hat und absehbar verändern wird und wie sich die ökologische Bewirtschaftung entwickelt.

Renate Rastätter, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit, erläutert den Hintergrund der Anfrage: „Die Landwirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der traditionellen Kulturlandschaft unserer Stadt. Mit ihren Streuobstwiesen und Ackerflächen, ihrem Gemüseanbau und ihrer Tierhaltung prägt sie vor allem unsere Landschaftsschutzgebiete. In den letzten Jahrzehnten ist die Kulturlandschaft durch die Ausbreitung und Erweiterung von Siedlungs- und Gewerbeflächen sowie durch Infrastrukturmaßnahmen sehr stark reduziert worden. Gleichzeitig hat mit der Flurbereinigung, dem Einsatz von immer mehr synthetischem Stickstoffdünger sowie Pestiziden ein Strukturwandel begonnen, der die Artenvielfalt zunehmend bedroht.“

Für die Grüne Fraktion ist der Erhalt der Landwirtschaft in Karlsruhe ein wichtiges Ziel. Sie trägt zur Erholung der Bürger*innen bei und veranschaulicht in idealer Weise den Wechsel der Natur in den Jahreszeiten. Angesichts des dramatischen Artenschwunds, der zu einem erheblichen Anteil durch Pestizideinsatz und Monokulturen verursacht wird, betrachten es die Grünen durchaus auch als eine Aufgabe der Stadtverwaltung, sich für eine naturnahe und ökologische Landwirtschaft zu engagieren.

Fraktionsvorsitzende Zoe Mayer und umweltpolitische Fachsprecherin ergänzt: „Bereits 2018 haben wir Grüne gefordert, dass die Stadt Anreize setzt, um die Entwicklung zur ökologischen Landwirtschaft zu fördern. Im Juli dieses Jahres wurde ein neues Naturschutzgesetz im Landtag beschlossen. Es sieht vor, dass der Pestizideinsatz bis 2030 um 40 bis 50 % reduziert und 30 bis 40 % der Flächen ökologisch bewirtschaftet werden sollen. Da sollte die Stadt auf ihren eigenen Flächen eine Vorreiterrolle übernehmen.“

Die Fraktion will mit ihrer gemeinderätlichen Anfrage in Karlsruhe die Voraussetzungen klären für gesunde und nachhaltige Ernährung und den Erhalt der Biodiversität.

Verwandte Artikel