Anlässlich des Auftritts von Bundesverkehrsminister Ramsauer in Karlsruhe bekräftigen die Karlsruher GRÜNEN-Bundestagsabgeordnete Sylvia-Kotting-Uhl und die Grüne Gemeinderatsfraktion ihre ablehnende Haltung zu einer zweiten Rheinbrücke.
„Es ist schon sehr bizarr, wenn ein Karlsruher CDU-Abgeordneter sich Rückendeckung aus Berlin holt und versucht, mit einem Machtwort des Bundesverkehrsministers die Mehrheitsbeschlüsse des Karlsruher Gemeinderates vom Tisch zu wischen“, kommentiert Kotting-Uhl die gestrige Wahlkampfveranstaltung. „Dass ein Abgeordneter den Bau einer Bundesstraße gegen den Willen der Stadt in der er antritt, forcieren will, dürfte bundesweit einmalig sein.“
„Wir sind weiterhin der Auffassung, dass eine zweite Straßenbrücke über den Rhein für die Karlsruher BürgerInnen mit zusätzlichen Belastungen verbunden wäre, ihnen aber keinen Nutzen bringt“, betont der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Johannes Honné. „Die aktuelle Planung mit einer Anbindung der zweiten Brücke an die Südtangente würde den dortigen Stau noch verschlimmern und deshalb auch der Pfälzer Seite keine Entlastung bringen.“
„Hinzu kommt, dass eine neue Brücke durch Flächenverbrauch und Landschaftszerstörung enorme Beeinträchtigungen für Naturschutz und Naherholung auf beiden Seiten des Rheins mit sich brächte“, ergänzt Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. „Wenn – wie von den Brückenbefürwortern gefordert – noch die Anbindung an die B36 hinzu kommt, würden die Probleme der Landschafts-zerschneidung und Lärmbelastung in bisher ruhigen Gebieten noch zusätzlich verschärft.“
Kotting-Uhl und die Gemeinderatsfraktion sprechen sich deshalb für umweltfreundliche Alternativen zu einer weiteren Bücke aus. Die Möglichkeiten zu einer Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs seien bei weitem noch nicht ausgereizt, was auch im Faktencheck sehr deutlich geworden sei. Auch könne die Problematik der morgendlichen Staus durch die mittlerweile vorliegende Umplanung beim Knielinger Pförtner entschärft werden.
„Wenn der Bund gegen den Willen der Stadt bauen will, werden wir mit vereinten Kräften dagegen angehen“, so die Grünen. „Ein freiwilliger Verkauf städtischer Grundstücke für den Bau einer Rheinbrücke kommt für uns nicht in Frage“, betonen Lisbach und Honné.
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