GRÜNE beantragen freiwilligen Artenschutz-Euro für Artenschutzprojekte des Zoos

Der Masterplan „Entwicklungskonzept Zoologischer Stadtgarten“ enthält als verbindliche Ziele Tierschutz, Naturschutz und Artenschutz sowie die Orientierung an der Weltnaturschutzstrategie. Die Grünen unterstützen diese Ziele und wollen erreichen, dass sie konsequent umgesetzt werden, damit der Karlsruher Zoo eine Vorbildfunktion für einen modernen zukunftsfähigen Zoo übernehmen kann.

„Wir setzen uns dafür ein, dass die Besucher*innen unseres Zoos für einen freiwilligen Artenschutz-Euro gewonnen werden, um diese Ziele zu unterstützen“, erläutert Renate Rastätter, Sprecherin der Fraktion für Naturschutz. „Dabei geht es darum, Natur- und Artenschutzprojekte in den originären Lebensräumen der Zootierarten einzurichten, um damit einen Beitrag zum Erhalt der Lebensräume und ihrer Artenvielfalt zu leisten.“

Die Grünen wollen damit Zoodirektor Matthias Reinschmidt unterstützen, der sich für die Entwicklung des Zoos zu einem Natur- und Artenschutzzentrum in besonderer Weise engagiert und dafür hohe Anerkennung in der Stadtgesellschaft findet.

„Wir freuen uns, dass mit der Einrichtung der Artenschutzstiftung erste Artenschutzprojekte in Ecuador und Sri Lanka unterstützt werden, darunter ein Zentrum für verwaiste Elefantenbabies, deren Mütter Wilderern zum Opfer fielen“, so Zoe Mayer, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen. „Allerdings sind wesentlich mehr Mittel erforderlich, um bedeutsame Projekte einzurichten.“ Die Grünen setzen nun darauf, dass mit Hilfe eines freiwilligen Artenschutz-Euro eine verlässliche und dauerhafte Finanzierung von herausragenden Artenschutz-Projekten erreicht werden kann. „Wir plädieren dafür, dass sich die Stadt Karlsruhe bei der Ausgestaltung eines freiwilligen Artenschutz-Euros am Beispiel des Zoos Basel orientiert“, so Rastätter und Mayer. Nach ihrer Kenntnis sei der Basler Zoo bislang Vorreiter unter den Zoos beim Natur-und Artenschutz. Die vielfältigen beeindruckenden Projekte für den Erhalt bedrohter Tiere verdanke er maßgeblich der Einführung eines Naturschutz-Franken. Er sei im Eintrittsgeld inbegriffen. „Die Besucher*innen haben allerdings die Möglichkeit, ihn an der Kasse abziehen zu lassen, wenn sie ihn nicht bezahlen wollen“, erklären die beiden Stadträtinnen. „Durch eine gute und erfolgreiche Kommunikationsstrategie über die Ausgestaltung und Erfolge der Natur- und Artenschutzprojekte wird er aber von 90 % der Besucher*innen mitbezahlt.“

Die Stadtverwaltung hatte bereits im Frühjahr 2017 auf eine entsprechende Anfrage der Grünen positiv reagiert: „Da die Besucherzahlen aufgrund der gesteigerten Attraktivität des Zoos sowie des besseren Marketings eher zunehmen und die emotionale Begeisterung wachsen werden, sind die Chancen zur Spendeneinnahme über einen freiwilligen Euro sicher sehr hoch einzuschätzen.“

Für die Grünen wäre ein Votum des Gemeinderats für einen Naturschutz-Euro ein wichtiges Signal für die Entwicklung des Zoos zu einem Natur- und Artenschutzzentrum. Die Stadtverwaltung soll dazu die Details erarbeiten unter Berücksichtigung einer sozialen Komponente.

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